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50 Jahre Intensivmedizin im Klinikum Görlitz

Görlitz hatte eine der ersten Intensivstationen in der ehemaligen DDR und war Vorreiter auf diesem Gebiet. Die Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie feiert am 26. Mai ihr 50-jähriges Jubiläum.
Die Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie feiert dieses Jubiläum am Samstag, 26. Mai, mit einem Symposium in Görlitz. Foto: Städtisches Klinikum Görlitz

Die Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie feiert dieses Jubiläum am Samstag, 26. Mai, mit einem Symposium in Görlitz. Foto: Städtisches Klinikum Görlitz

50 Jahre Intensivmedizin mögen nach einem langen Zeitraum klingen – vor dem Hintergrund der Medizingeschichte ist es nicht mehr als ein Wimpernschlag. Die Intensivstation des Städtischen Klinikums Görlitz wurde 1968 als eine der ersten in der damaligen DDR gegründet und war Vorreiter. Das Görlitzer Klinikum hatte sehr früh erkannt, dass komplexe Operationen nur in einem Umfeld stattfinden können, welches der Größe der Operation sowie der Schwere der Grunderkrankung entspricht. „Andere Krankenhäuser in der DDR hatten damals keine auf extrem schwere Krankheitsbilder spezialisierten Stationen mit entsprechend ausgebildetem Personal und der technischen Ausstattung“, sagt PD Dr. Jörg-Uwe Bleyl. Der erfahrene Anästhesist und Intensivmediziner leitet seit 2011 die hiesige Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie und ist beeindruckt von deren Entwicklung. „Die Görlitzer haben die Nase auf diesem Gebiet immer weit vorn gehabt“, sagt er mit Stolz. Denn auch heute – ein halbes Jahrhundert später – arbeiten die Ärzte und Intensivpflegekräfte auf höchstem medizinisch technischen Niveau, um Menschen mit schwersten Störungen ihrer lebenserhaltenden Funktionen zu versorgen. In der Intensivmedizin werden die eingeschränkten oder ausgefallenen lebensnotwendigen Funktionen von Patienten solange unterstützt bzw. ersetzt, bis sie wieder selbst aufgenommen werden können. Das kann zum Beispiel die künstliche (Langzeit)Beatmung sein, die in Europa übrigens erst seit 1952 praktiziert wird. Die große Herausforderung für Intensivmediziner ist es, die Kombination der Schwere der Grunderkrankung und der Größe des operativen Eingriffs zu meistern. Hierzu bedarf es einer ausgezeichneten Kompetenz des Personals und auch modernster Technik. Jahrelange Erfahrung spielt eine weitere wichtige Rolle. Und der Erfahrungsschatz der Görlitzer Klinik ist nun mittlerweile 50 Jahre groß. Die Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie feiert dieses Jubiläum am Samstag, 26. Mai, mit einem Symposium in Görlitz. Referenten und Gäste aus ganz Deutschland widmen sich in Vorträgen dem bereits Erreichten und wagen einen Blick in die Zukunft. Zum Beispiel begibt sich Gründungsvater und erster Chefarzt der Görlitzer Klinik, Dr. Heinrich Wessig, auf eine Zeitreise und berichtet über die Anfänge der Station. Professor Dr. Michael Quintel aus dem Universitätsklinikum Göttingen spricht über Erfolge und Niederlagen in der Entwicklung der Intensivmedizin. Aus der Universitätsklinik Leipzig reist Professor Dr. Sebastian Stehr an. Er widmet sich dem Intensivmediziner als Manager an der Schnittstelle zwischen Operationssaal und Normalstation. Ein Festvortrag von Professor Dr. Jürgen Müller bildet nach weiteren Referenten den Abschluss. Als Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte der Technischen Universität Dresden hat er mit Intensivmedizin nicht viel zu tun. Dafür ist er ausgesprochener Experte für Kunstgeschichte. Er setzt an diesem Tag ein anderes Thema und wird so die Perspektive der anwesenden Gäste erweitern.


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