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Carola Pönisch

Zwinger-Orangen sind wieder da

Gestern (15. Mai) kehrten die ersten kleinen Bäumchen wieder zurück in ihr Sommerquartier im Dresdner Zwinger.

Ihren Winter im Barockgarten Großsedlitz haben die 80 Orangenbäume gut überstanden. Jetzt heißt es für sie "Raus an die frische Luft". Gestern und heute (15./16. Mai) stellen die Gärtner der Schlösserland Sachsen GmbH die kleinen Italiener wieder im Dresdner Zwinger auf. Damit die schicken blau-weiß gestreiften Kübel einen guten Stand haben, werden sie mit Ankern im Boden befestigt. Für sicheren Halt jedes Baumes in seinem Kübel sorgen drei gespannte Seile. "Wir zurren sie fest, damit sich zum Beispiel bei Sturm der Ballen des Baumes nicht im Kübel bewegen kann", erklärt Gärtner Karsten Otto, der die Orangen rund ums Jahr betreut. August's gute Idee 1710 hatte August der Starke einen genialen Einfall, um dem Dresdner Zwinger neuen Glanz zu verleihen. Vielleicht galt es ja damals auch als besonders schick, jedenfalls ließ der Kurfürst in jenem Jahr einige hundert italienische Orangenbäume  in den Zwinger liefern. Eine der schönsten Orangerien Deutschlands war begründet. Vor einigen Jahren griff die Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH  die Idee einer Orangerie wieder auf. 2013 wurden 80  Bitterorangenbäume (Citrus aurantium) in der Baumschule in Ardea, südlich von Rom, gekauft, ein Jahr später kamen sie in Deutschland an. Die ersten drei Jahre verbrachten die Bäume zur Akklimatisierung im Barockgarten Großsedlich, 2017 kehrten sie erstmals in den Zwinger zurück. Von Mai bis September zieren sie nun hier das barocke Ensemble. Ihre zweite Saison im Dresdner Zwinger wird am kommenden Samstag, 19. Mai, ab 13 Uhr mit einem bunten Festumzug und dem offiziellen Einzug der Pomeranzen gefeiert. Dann wird auch jener Baum seinen Platz finden, den Dresdner Bürger am 25. März bei einer Tombola zur Saisoneröffnung stifteten.


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