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Carola Pönisch

Wohin in Dresden mit den Asylbewerbern?

Eigentlich sollte im Stadtrat über drei neue Containerstellplätze sowie die Unterbringung von Flüchtlingen in drei Hotels abgestimmt werden. Auch die Hotelkette zieht jetzt ihr Angebot zurück.
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Im "Wyndham Garden" auf der Wilhelm-Franke-Straße sollten demnächst 977 Asylbewerber einziehen. Der Besitzer des Hotels, die Hampton Holding, zog ihr Angebot jetzt zurück. Laut OB Dirk Hilbert lag ein unterschriftsreifer Vertag vor. Foto: Goldmann

Eigentlich sah es so aus, als ob die Tagesordnungspunkte 12, 12 und 14 im Stadtrat am vergangenen Donnerstag reibungslos über die Bühne gehen und auch die „Anmietung von zwei Gebäuden Unterbringung von besonderen Bedarfsgruppen" durchgewinkt würden, doch es kam beim Thema Unterbringung von Asylbewerbern anders. Die Fraktionen der Linken, Grünen und SPD lehnten plötzlich neue Containerstandorte ab. Nicht, weil die Standorte Washingtonstraße 36, Zellescher Weg 41 und Altenberger Straße 83 als solche ungeeignet wären. Es sind die Container und die damit verbundenen hohen Kosten, vor denen Rot-Rot-Grün zurück schreckt. Denn an den drei Standorten sollen insgesamt 1.388 Plätze geschaffen werden und allein das würde 36,8 Millionen Euro kosten, die Container dagegen seien im Schnitt nur fünf Jahre nutzbar. Die Entscheidung über die Anschaffung deshalb wurde vertagt. Ein Rückschlag ist auch die Absage seitens der Hampton Holding, die in Dresden u.a. das Wyndham-Hotel auf der Wilhelm-Franke-Straße betreibt. Hier soll laut OB Hilbert ein unterschriftsreifer Vertrag über die Unterbringung von 977 Flüchtlingen vorliegen, doch nachdem einige Dresdner Tageszeitungen vor der Stadtratssitzung darüber informieren, ließ die Holding über ihre Sprecherin Sabine Dächert ausrichten, dass es zwar eine Anfrage seitens der Stadt gegeben habe, doch es „nicht möglich war und ist, dieser Anfrage positiv nachzukommen". Am Ende der Stadtratssitzung sind von den 4.239 zusätzlichen Plätzen nur 1.521 gesichert. Die Alternative: Asylbewerber ziehen möglicherweise in Turnhallen ein.


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