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Weniger Besucher auf dem Striezelmarkt

Traditionell bis zum Heiligabend können die Dresdner und Touristen auf dem Altmarkt noch einen letzten Glühwein ziehen, bevor der 581. Striezelmarkt für dieses Jahr schließt.

Die Bilanz nach etwa vier Wochen fällt durchwachsen aus. Insgesamt wurden 2,2 Millionen Besucher gezählt. Das sind etwa zehn Prozent weniger als noch im Vorjahr. Als Gründe nannte Oberbürgermeister Dirk Hilbert das schlechte Wetter in der ersten Marktwoche sowie die Verunsicherung nach den Terroranschlägen in Frankreich. „Insgesamt gab es neun Regentage. Dazu kamen die Geschehnisse in Paris und anderswo. Dieser Rückstand war, auch wenn sich der Besucherstrom dann etwas normalisiert hat, nicht mehr aufzuholen“, so Hilbert. Die Händler verzeichneten durchschnittlich ein Geschäft auf dem Niveau des Vorjahres. So erzielten Verkäufer von erzgebirgischer Volkskunst ein Umsatzplus, während andere Branchen bis zu 20 Prozent einbüßten. „Es war zu warm und hat zu oft geregnet, das war kein gutes Weihnachtsmarktwetter. Trotzdem gibt es auch Händler, die das Ergebnis des Vorjahres erreicht haben“, sagt Ulrich Pötschke als Vertreter der Händler. Dem Abverkauf von Glühwein, Feuerzangenbowle & Co. scheint das wenig winterliche Wetter fast keinen Abbruch getan zu haben. Bisher wurden 610.000 Tassen gespült, das entspricht etwa einen Umfang von 122.000 Liter an Heißgetränken. 2014 waren es etwa 580.000 gespülte Tassen. Als Erfolg entpuppten sich die neuen individuellen Tassen. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Mehr als 54.500 Glühweinpötte wurden nicht wieder zurückgegeben. Hinzu kommen 9.400 Glastassen, die sich die Besucher mit auf den Heimweg nahmen. Während der Markttage fanden 186 Programmpunkte statt, gestaltet von rund 2.100 Mitwirkenden. Höhepunkt war unter anderem das Stollenfest am 5. Dezember, bei dem ein riesiges Weihnachtsgebäck auf einem Pferdegespann auf den Altmarkt gebracht und anschließend zerlegt und verkauft wurde. „Wir freuen uns, dass wir alle Programmpunkte trotz der stellenweise widrigen Wetterbedingungen vor stets reichlich Publikum durchführen konnten“, so Veranstalter Alexander Siebecke. Besonders an den Wochenenden war der Ansturm am größten. Spitzenreiter war das „Dresdner Pyramidenfest“. Weniger Einsätze verzeichnete die Sanitäter und die Polizei. In 87 Fällen mussten die Mitarbeiter vom Deutschen Roten Kreuz Hilfe leisten. Häufigste Ursachen waren Kreislaufprobleme und Stürze. Ein positives Fazit zog auch die Polizei. In diesem Jahr wurden 18 Strafanzeigen bearbeitet, im Vorjahr waren es noch knapp doppelt so viele. Vor allem Geldbörsen und Handys wurden gestohlen. 19 Weihnachtsmarktbesucher wurden vermisst, darunter 13 Kinder, die aber nach kurzer Zeit alle wohlbehalten  wieder in Obhut übergeben werden konnten. Außerdem wurden 39 Fundsachen entgegengenommen.


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