Seitenlogo
as

Über 1.000 Radler unzufrieden

Zu schmal, zu wenig oder einfach gar nicht da: Für bessere Radwege in der Landeshauptstadt stiegen am Sonntag mehr als 1.000 Menschen auf's Bike. Die Tour führte zu Stellen, die für Zweiradfahrer besonders ärgerlich bzw. gefährlich sind.

Exakt 1.012 Radfahrer gingen am Sonntag, 19. September, auf Sternfahrt durch Dresden. Der ADFC hatte dazu eingeladen. Unter dem Motto "So geht #Fahrradland" machten sich die Teilnehmer für bessere und sicherere Bedingungen in Dresden stark. „Der Radverkehr nimmt in Dresden kräftig zu – jeder sieht es – auch in Dresden – aber mehr Platz wird und Radfahrerinnen und Radfahrern noch immer nicht wirklich zugestanden“, bekräftigte Katharina von Kriegstein vom ADFC Dresden bei ihrer Rede vor den über 1.000 Teilnehmern der Fahrraddemo. „Breite, sichere, komfortable Radwege sind Mangelware und im Zweifel wagen es Politik und Verwaltung in Dresden nicht, selbst bei Neuplanungen nicht, für Radwege dem Autoverkehr Spuren oder gar Abbiegespuren wegzunehmen, geschweige denn Parkreihen", schob sie hinterher. Baustellen im Radwegenetz Die Teilnehmer befuhren dabei Abschnitte, auf denen seit Jahren gar nichts vorwärtsgeht. So überquerte beispielsweise der Loschwitzer Demonstrationszug das Blaue Wunder, auf dem man derzeit entweder auf den Gehwegen schieben muss oder sich die Straße mit den Autos teilen muss. Weiter ging es unter anderem auf der Winterbergstraße, wo der vorhandene schmale Radschutzstreifen eingeklemmt zwischen langen Parkreihen und schnell fahrenden Autos nicht wirklich für ein Sicherheitsgefühl sorgt. Der Klotzscher Demonstrationszug wiederum befuhr die Radeburger Straße einschließlich Pauliberg, eine klaffende Lücke im Radwegenetz. Zuvor war die Karl-Marx-Straße passiert worden, ein Straßenabschnitt an dem ebenfalls das Dooring-Problem (zu wenig Sicherheitsabstand zu parkenden Fahrzeugen) ungelöst bleibt. Die aus Löbtau kommende Fahrraddemo fuhr die Nürnberger Straße entlang, zuletzt in der Diskussion wegen geplanten Radwegen mit Minimalbreite. Auch die Sicherheit der Kinder auf dem Rad wurde thematisiert. Bei einer Umfrage 2018 hatte ein Viertel der befragten Eltern angegeben, dass man sein Kind nur mit schlechtem Gefühl alleine Fahrradfahren lassen könne.


Meistgelesen