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Robert K.: Wut auf die Polizei?

Robert K. sah sich offenbar als Opfer polizeilicher Willkür. Das geht aus einem Brief hervor, den die Beamten in seiner Wohnung fanden. War die Nacht im Polizeigewahrsam wenige Tage zuvor der Auslöser?

Am 10. Mai, also Donnerstag vor einer Woche, gab es in der Wohnung von Robert K. einen Polizeieinsatz. Nachbarn hatten die Beamten gerufen, weil der 33-Jährige in seiner Wohnung randalierte. Die Einsatzkräfte fanden den Mann im stark alkoholisierten Zustand vor. Da er sich aggressiv verhielt, verbrachte er die folgende Nacht im Gewahrsam der Dresdner Polizei. Vorsorglich wurden die Waffen (legal) des Sportschützen beschlagnahmt. Inzwischen haben die Kriminalisten in der Wohnung des 33-Jährigen ein Schriftstück aufgefunden, indem er sich selbst als Opfer polizeilicher Willkür sieht. Er bezieht sich darin auf die Geschehnisse am 10. Mai und kündigte an, gezielt die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.  Am Samstag wurde dann seine Nachbarin, eine 75-jährige Rentnerin in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Robert K. war nicht auffindbar, geriet aber unter dringenden Tatverdacht. Seine Spur führte auf einen ehemaligen Truppenübungsplatz in der Königsbrücker Heide. Bei der Belagerung seines Verstecks kam es zum Schusswechsel mit der Polizei. Ein GSG9-Beamter und ein Polizeihund wurden dabei verletzt. Auch Spezialfahrzeuge (Foto) der Polizei gerieten unter Beschuss. Am Montag wurde der 33-Jährige leblos im Dachgeschoss der Ruine gefunden. Die Umstände darauf hin, dass sich der Mann selbst das Leben genommen hat. Direkt neben dem Toten lag ein Revolver. Diesen hatte der Mann nach seiner Nacht in Polizeigewahrsam am Freitag aus einem Schützenverein in Langebrück gestohlen.


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