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Kunstherz erfolgreich eingesetzt

Am Herzzentrum der Dresdner Uniklinik wurde einem Patienten ein Kunstherz eingesetzt. Es ersetzt das menschliche Herz zu 100 Prozent. Mediziner sprechen von einer kleinen Sensation. Der Mann ist wohlauf.

Es ist erst das dritte Mal, dass ein solcher Eingriff in Deutschland durchgeführt wurde, der erste in den neuen Bundesländern. Das Besondere an dem Kunstherz ist, dass es tatsächlich künstlich ist und das eigentliche Herz komplett ersetzt. Es ist für Patientinnen und Patienten gedacht, die an einer solch schweren Herzschwäche leiden, dass sie zeitnah eigentlich ein Spenderherz bräuchten. Doch die Wartelisten sind lang. Schwerer als ein echtes Herz Das synthetische Herz arbeitet physiologisch wie ein menschliches Herz: es pulsiert, es reguliert sich selbst und ist mit Blut kompatibel. „Es simuliert quasi die Natur mithilfe von biologischen Materialen und Sensoren. Das verspricht Betroffenen einen weitgehend normalen Blutkreislauf, ohne Nebenwirkungen wie Thrombosen“, sagt Prof. Klaus Matschke. Ganz an ein menschliches Herz reicht das künstliche Gegenstück allerdings nicht heran. Es wiegt mit circa 900 Gramm etwa dreimal so viel wie ein echtes Herz. Und es ist über ein Kabel mit einem Akku außerhalb des Körpers verbunden. Fünf Stunden im OP Die Operation selbst dauerte knapp fünf Stunden. Die beiden Operateure am OP-Tisch wurden dabei von einem 15-köpfigen Team aus Kardioanästhesisten, Kardiotechnikern, OP- und Anästhesie-Pflegern unterstützt. Der Petient hat den Eingriff bisher gut überstanden. "Einen Tag nach der OP konnte der Brustkorb wie geplant verschlossen werden. Das Ende der künstlichen Beatmung erfolgte einen weiteren Tag später. Jetzt befindet er sich bereits auf Normalstation und absolviert fleißig seine Reha“, sagt Prof. Klaus Matschke, Direktor der Klinik für Herzchirurgie am Herzzentrum Dresden. 


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