Kleinen Vereinen droht großer Schaden
Schmidtis ZEITLUPE
Dresden. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt

Das ist wirklich ziemlich balla balla. Vormittags drängeln sich 28 Schüler in der Turnhalle beim Sportunterricht, aber nachmittags dürfen die kleinen Fußballer oder Leichtathleten nicht zum Training – an der frischen Luft, mit Abständen und in geringerer Anzahl. Schon immer galt Bewegung als Allheilmittel oder wurde wenigstens zur Vorbeugung empfohlen. In Zeiten von Corona ist eben alles anders – zumindest im November. Doch die Experten und Politiker haben bereits angekündigt, dass mit dem 1. Dezember nicht die heile Welt zurückkehren wird.
Nicht nur das Nicht-Training ist für die Vereine ein Problem. Auch die abgesagten Spiele bereiten vor allem den Schatzmeistern Kopfzerbrechen. Gerade in den Fußball-Ligen bis hinunter zur Kreisklasse sind die Einnahmen vor allem bei den Partien im Männer-Bereich ein nicht zu unterschätzender Faktor. Wochenende für Wochenende 50 oder 100 Zuschauer, die Eintritt zahlen, eine Bratwurst essen und ein Bierchen zischen – mit diesem Geld rechnen die Vereine, investieren es in Ausrüstung oder Platzpflege.
Derzeit können sie nur mit dem Ersparten arbeiten. Denn Sponsoren »anzapfen« ist momentan auch keine Lösung, kämpfen viele von ihnen doch selbst mit den Corona-Auswirkungen. Bleiben die Mitglieds-Beiträge als Einnahme-Quelle. Noch werden die von den Eltern der kleinen Sportler nicht zum
Thema gemacht, aber wenn der derzeitige Passiv-Status im Freizeitsport über den November hinaus bestehen bleibt, wird die Frage aufkommen: Kein Training, kein Wettkampf – wofür eigentlich Mitglieds-
Beiträge?
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