Grünes Gewandhaus mit bunt gemustertem Pflaster

Nicht mehr lange, dann werden die Dresdner und Gäste der Stadt am Neumarkt über einen anatolischen Kelim, Venezianische Spitze, Herringbone Tweed sowie Lausitzer Leinen laufen. Zumindest über die steingewordene Adaptionen solch feiner Stoffe und Spitzen, denn "in echt" wäre es dann doch viel zu teuer und viel zu schaden, um es mit Schuhwerk jeder Art zu betreten. Vier solcher begehbaren Tuchbahnen zu je 58,5 Metern Länge wird es geben. Das Projekt, mit dessen Umsetzung jetzt begonnen wird, nennt sich Grünes Gewandhaus. Am Neumarkt, auf einer 1.200 qn großen Fläche vor dem Johanneum (Verkehrsmuseum), werden bald 28 Plantanen stehen, jede bereits elf Meter hoch. Ergänzt wird der kleine Grünzug von vier Bänken mit Lehnen und drei Hockerbänken sowie einem Trinkbrunnen aus Naturstein, von dem das Wasser über eine Bronzeplatte mit Ablaufkante läuft. Tuchbahnen entstehen Derzeit werden die ersten neun mal neun Zentimeter große Steine aus Granit, Sandstein und Basalt auf den sogenannten Tuchbahnen verlegt. Die Steine kommen aus  Indien, Schweden und China und sind rot rosa, grau, schwarz und beige. Die freien Flächen in diesen neuen Pflasterwegen werden die Platanen aufnehmen, mit deren Pflanzung im Oktober begonnen werden soll. Bürgerwillen und Spenden Die Idee für das Grüne Gewandhaus (in Erinnerung an das 1593 auf dem Neumarkt gebaute Gewandhaus) kam als Anregung vieler Dresdner im Rahmen der 1. Dresdner Debatte. Ein Versuch 2010, ein neues modernes Gewandhaus auf dem Neumarkt zu bauen, scheiterte am massiven Protest der Dresdner. Das Vorhaben wird mit Fördermitteln aus dem Programm der Städtebauförderung des Bundes und des Freistaates Sachsen sowie mit Eigenmitteln der Landeshauptstadt Dresden und Spenden von Organisationen sowie von Privatpersonen finanziert. Im März spendete zum Beispiel der Dresden Trust, Weybridge Surrey in England, 30.000 Euro. Die feierliche Einweihung des Platzes ist im April 2019 vorgesehen.