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Carola Pönisch

Generationswechsel gleitend, ohne Reibungsverluste

Seit 25 Jahren leitet Karl Schwald die Firma Elaskon Dresden. Langsam wird es Zeit, die Geschäfte in jüngere Hände zu geben.

 Der Prozess des Abnabelns beginnt gerade. Still, gleitend und bisher ohne Reibungsverluste. Was in gewisser Weise zu Elaskon passt. Die Firma ist schließlich Weltmarktführer bei der Herstellung von Drahtseilschmierstoffen. Keine Seilbahn auf der Welt, deren Seile nicht "Elaskon-geschmiert" sind -ob auf dem Mont Blanc oder dem südafrikanischen Tafelberg. Auch bei Förderseilen im Tagebau kommen Produkte von Elaskon nach wie vor zur Anwendung, bei Brückenseilen wie in Venedig oder den Seilen zur Verankerung von Bohrinseln auf dem Meeresboden, die über einen halben Meter im Durchmesser haben. Karl Schwald sah Potenzial, erkannte Nischen und hatte Mut Dass es der Name Elaskon und die heute über 50 verschiedenen Produkte aus Reick in die weite Welt geschafft haben ist vor allem Karl Schwald zu verdanken. Denn 1993 war er es, der seinen Chef des Mineralölhändlers Präg in Kempten überzeugte, das reprivatisierte, aber in tiefroten Zahlen steckende Werk in Dresden zu kaufen. Doch Schwald sah das Potenzial, erkannte das Nischenthema Schmierstoffe/Korrosions-schutz, so dass er vor 25 Jahren nicht nur die Geschäftsführung übernahm, sondern 1999 mit 25 Prozent als Eigentümer bei Elaskon einstieg und 2001 die restlichen Anteile kaufte. Kräftiges Wachstum Danach wurde kräftig investiert. Zunächst 2003 in eine neue Produktionsanlage, fünf Jahre später auf der anderen Seite der Lohrmannstraße in ein Grundstück für Lagerhallen und Verwaltung, 2012 in ein modernes Labor, denn inzwischen hat Elaskon eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung mit vier Mitarbeiter und einem Doktor der Chemie als Chef. Denn ob Elaskon-Produkte weiterhin weltweit Absatz finden, wird sich im Labor entscheiden.   Hinzu kam im Laufe der Jahre die Übernahme der Schmierstoffgeschäfte von Shell-DEA und ESSO Sachsen und in diesem Jahr der Kauf der Mineralölvertrieb Nordhausen GmbH. Große Fußspuren, solide Vorbereitung, keine Angst vor Verantwortung Karl Schwald ist jetzt 60 Jahre alt. Drei Jahre will er das operative Geschäft noch führen, danach wird er sich mit strategischen Fragen befassen. Die Tagesaufgaben übernimmt dann Tobias Schwald (34), der vor sechs Jahren in die Firma einstieg, viele Abteilungen durchlief und heute von sich sagt, er sei längst ein echter Elaskoner. Karls Bruder Richard (58) leitet seit 2005 das Korrosionsschutz- und Pflegeprogramm, baute bis heute ein Netz von rund 1.000 Elaskon-Pflegestationen in Deutschland, Österreich, Tschechien und der Slowakei auf. "Mein Vater hat Elaskon auf verschiedene stabile Standbeine gestellt und den Generationswechsel mit Weitsicht vorbereitet", sagt Tobias Schwald. Und Vater Karl verspricht: "Als ich hier in Reick begann, war ich so alt wie mein Sohn. Mir hat damals keiner ins Handwerk gepfuscht und ich werde es bei ihm auch nicht tun." Über Elaskon Elaskon steht für "Elastisch und konservierend" - Eigenschaften des Schmierstoffes aus Dresden. 1928 - vor 90 Jahren - als "Richter + Co. KG" gegründet, beschäftigte sich das Unternehmen zunächst mit dem Handel technischer Öle und Fette. Der Name Elaskon wurde erst vor etwa 60 Jahren geprägt mit der Entwicklung eines Seilschmierstoffes, der den Bergbau revolutionierte. Weitere Zahlen und Fakten lesen Sie


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