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Carola Pönisch

Eismaschine mit Madenbefall

Was Lebensmittelkontrolleure der Stadt im vergangenen Jahr erlebten ....

Leckeres Softeis, ein saftiges Steak, ein Glas kühlen Weins, frisches Obst, knackiges Gemüse – klingt appetitlich und ist es in der Regel auch. Wie in Küchen, an Marktständen und Lagern mit Lebensmitteln umgegangen werden soll, ist streng geregelt. Leider sieht es im Alltag oft anders aus. Da tummeln sich Obstfliegen und -maden am Ausgang einer Eismaschine, ist die Gitterablage im Kühlschrank grünschwarz verschimmelt, das Handwaschbecken komplett verdreckt und die Fritteuse derart mit altem Fett verschmiert, dass man die Pommes darin gar nicht vorstellen mag. Was hier beschrieben wird, gehört zum Alltag der 25 Lebensmittelkontrolleure, fünf amtlichen Tierärzte und drei Lebensmittelchemiker, die im Auftrag des städtischen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes  im Stadtgebiet unterwegs sind und in Betrieben, auf Märkten, Messen und bei Festen drüber wachen sollen, das hygienisch alles bestens und vor allem unbedenklich ist. Hinter die Kulissen geschaut Doch leider: Auch 2017 fanden sich wieder zahlreiche Betriebe, bei denen man lieber nichts verzehren sollte und es auch nicht tun würde, könnte man hinter die Kulissen blicken. Von den 6.489 Betrieben, die kontrolliert werden müssen, bekamen tatsächlich 4.007 Besuch von den Lebensmittelkontrolleuren. Darunter 36 der 529 Primärerzeuger wie Milchbetriebe, Gartenbaubetriebe, Weinerzeuger und 94 der 136 Hersteller und Abpacker von Fertiggerichten, Feinkost, Kosmetik, Tabak. Von 136 Importeuren, Exporteuren und Großhändlern z. B. im Obst- und Gemüsegroßhandel und Kühlhäusern bekamen 67 Besuch vom Amt, außerdem 1.174 der 2.116 Supermärkte, Bäckereifilialen, Drogerien und Internethandelsunternehmen und 2.458 der 3.359 Dienstleistungsbetriebe, darunter 1.343 Küchen, 94 Hotels, 939 Restaurants, 494 Imbissbetriebe und auch die 429 Tagesmütter und -väter. Auf Hygiene geprüft worden sind im vergangenen Jahr 36 Fleischereien, 72 Bäckereien, 20 Konditoreien und 48 Speiseeishersteller. Das sind 176 Betriebe von insgesamt 198 Herstellern mit Verkauf auf Einzelhandelsebene.
Insgesamt entnahmen die Kontrolleure bei den über 8.200 Kontrollen 2.230 Proben. Bei 396 gab es  Beanstandungen, einige waren so gravierend, dass das Amt 45 Bußgeldverfahren, 45 Verwarnungen mit Verwarngeld und zwei Strafanzeigen veranlasste.


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