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Die „Alten Meister“ genießen jetzt Tageslicht

Die Gemäldegalerie gehört zu den renommiertesten Museen in Sachsen. Bis zu 500.000 Besucher schlendern jährlich durch die Ausstellungsräume im Zwinger.

„Über die Jahre haben sich jedoch Abnutzungserscheinungen hervorgetan, so dass eine Sanierung notwendig wurde“, sagt Hartwig Fischer, Generaldirektor der Kunstsammlungen. Letztmalig erhielt die Sempergalerie 1992 eine Frischekur. Für das aktuelle Bauvorhaben, das bis 2018 weitergeht, stellt der Freistaat insgesamt 46,7 Millionen Euro zur Verfügung. „Neben dem Wiederaufbau des Schlosses ist die Sanierung der Gemäldegalerie die zweitgrößte Investition für Sachsen“, erklärt Staatssekretär Uwe Gaul. Bereits im November des letzten Jahres wurden die Arbeiten im ersten Abschnitt abgeschlossen. Seitdem hat Konservator Andreas Henning mit seinem Team unzählige Meisterwerke europäischer Malerei in den neu gestalteten Sälen aufgehangen. „Durch Veränderung der Wandfarben stechen die Gemälde für den Betrachter noch stärker hervor“, so Henning. Hinzu kommt, dass anders als vorher nun viel mehr Tageslicht in die großen hohen Räume fällt. Hartwig Fischer betont diese wohl weltweit einzigartige Symbiose. „Licht ist Sauerstoff für die Bilder“, sagt der Generaldirektor, „dadurch können sie erst atmen und leben“. Im Zuge der Sanierung wurden auch der Brandschutz, die Sicherheit, die Energetik und die klimatischen Bedingungen verbessert. Alle technischen Ausstattungselemente sind gut in der Architektur der Hallen versteckt. Ob alles funktioniert, muss sich in den nächsten Monaten zeigen, wenn täglich wieder Besucher durch das Museum strömen. Ein Rundgang durch das ganze Haus ist jetzt auch barrierefrei möglich. Die Vorbereitungen für den zweiten Sanierungsabschnitt laufen bereits. In anderthalb Jahren sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, anschließend die finale Einrichtung beginnen. Mit Ausnahme der berühmten „Sixtinischen Madonna“, die ihren dauerhaften Platz bereits gefunden hat, sind andere Bilder zunächst provisorisch aufgehangen worden. Besucher können seit dem Wochenende einen Blick in den neuen Ostflügel der Sempergalerie werfen und nach einem Rundgang ihre Meinung abgeben. Die Rückmeldungen fließen nach dem Ende der Bauarbeiten in die Ausgestaltung des dann komplett fertiggestellten Museums. Gäste aus aller Welt erhalten durch einen neunsprachigen Audio-Guide wissenswerte Details zu den Gemälden. Erstmals gibt es diese begleitende Informationsmöglichkeit auch speziell für Kinder in drei Sprachen.


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