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2. Dresdner Pflegemesse ist gestartet

Am ersten Septemberwochenende findet die 2. Dresdner Pflegemesse statt. Mehr als 90 Aussteller informieren zum Thema.

Die Oberlausitzer Veranstaltungs- und Werbeagentur (OVWA) und der WochenKurier Lokalverlag haben am Samstag, 10 Uhr den Startschuss zur 2. Dresdner Pflegemesse gegeben. Mit einem Ausstellerkreis von mehr als 90 Firmen und Einrichtungen und zahlreichen Vorträgen erlebten die Besucher einen abwechslungsreichen ersten Ausstellungstag. Pflegeroboterin Neben Pflegediensten, Seniorenresidenzen und Aus- sowie Weiterbildungseinrichtungen präsentierten sich auch zahlreiche Unternehmen mit innovativen Konzepten rund ums Thema. So hatte die Cultus GmbH gemeinsam mit der HTW Dresden die Pflege-Roboterin "Anna Constantia" vorgestellt. Die Maschine befindet sich noch im Entwicklungsstadium, könnte künftig aber Pflegepersonal entlasten und für therapeutische Zwecke eingesetzt werden. Kommunikation über die Augen Das Dresdner Unternehmen "Interactive Minds" stellte das Sensorsystem "Eyetracking" vor, dass es Patienten ermöglicht Anwendungen auf dem Rechner mit den Augen zu steuern und so mit der Umwelt zu kommunizieren. Insbesondere Locked-In-Patienten, also Menschen, die bei vollem Bewusstsein sind, aber körperlich und sprachlich gelähmt, wird so die Teilhabe am Leben wieder ermöglicht. Was ist eine Treppenraupe? Die Oberlausitzer Firma Sobratec machte mit ihrer Treppen-Raupe neugierig. Das panzerähnliche Gerät wird unter dem Rollstuhl platziert und transportiert diesen samt Fahrer die Treppe hoch. Vorteil dieser Variante ist, dass keine Einbauten im Haus nötig sind. Wo kommt der Magen hin? Für die jüngeren Besucher gab es auch allerhand zu entdecken. Neben der Bausteinecke und der Zahnbürstengravur machte vor allem das menschliche Organsystem den jungen Gästen und ihren Eltern zu schaffen. Am Stand der Euroschulen war der richtige Platz von Darm, Magen, Herz und Co. gefragt.  Die Podiumsdiskussion In der Podiumsdiskussion am Mittag wurden gleich mehrere Probleme deutlich: So machte eine Besucherin das Podium auf die schlechte Situation der pflegenden Angehörigen aufmerksam. Sie selbst pflege seit 22 Jahren ihren schwerstbehinderten Sohn und hat dafür ihren Job an den Nagel gehängt. Dass sie dafür mit einem Stundenlohn von 5,35 Euro abgespeist werde sei nicht gerecht. Zudem müsse sie sich nun mit dem Jobcenter herumärgern, der sie und ihren Sohn in eine kleinere Wohnung stecken möchte. Unüberhörbar war an diesem Vormittag der Wunsch nach einer zentralen Beratungsstelle und zwar über alle Leistungserbringer hinweg. Sachsen hatte sich allerdings für das Konzept der vernetzten Pflege entschieden und die Angelegenheit z.T. den Kommunen übertragen. Sie sollen künftig die Beratung vor Ort organisieren. Ob die "Kann-Bestimmung" jedoch umgesetzt wird, steht in den Sternen. "Der Informationsbedarf bei älteren Menschen und deren Angehörigen ist einfach riesig", sagte Susanne Hentschel, Bereichsleiterin Soziale Dienste beim Johanniter Regionalverband Dresden. Einen Großteil der Beratungsarbeit federten die Mitarbeiter der sozialen Träger inzwischen selbst ab, meistens ohne Vergütung. Im Pflegealltag gibt es aber auch ganz praktische Probleme, wie z.B. einen Parkplatz für den mobilen Pflegedienst. Den gibt es meistens nicht. Ärger mit dem Ordnungsamt oder anderen Autofahrern ist vorprogrammiert. Eine Ausnahmegenehmigung kostet Geld, das sich die Firmen meistens sparen. Die Attraktivität und Bezahlung (in) der Pflege waren weitere Themen. Dass die Pflegeeinrichtungen immer häufiger an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen wurde ebenso deutlich. Was geht am Sonntag? Am Sonntag stehen alle Angebote der Aussteller ab 10 Uhr zur Verfügung. Außerdem gibt es Vorträge zu den Themen "Notfallsituationen im Alter und wie man regieren sollte", "Leistungsansprüchen in den verschiedenen Pflegegraden", "Wie finde ich einen geeigneten Azubi?" u.v.m.. Eintritt: 6 Euro (erm. 4.)


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