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Carola Pönisch

1.025 Tiere landeten letztes Jahr im Tierheim

Weniger Neuzugänge, einige Dauermieter und drei neue Hundespielplätze: Dresdner Tierheim zieht Bilanz
Gombie ist 13 Jahre alt und eine sehr schöne, aber auch sehr sensible Katze. Sie ist eine reine Wohnungskatze, mag allerdings keine Kinder. Foto: Pönisch

Gombie ist 13 Jahre alt und eine sehr schöne, aber auch sehr sensible Katze. Sie ist eine reine Wohnungskatze, mag allerdings keine Kinder. Foto: Pönisch

 Hündin Ola (13) mag absolut keine Männer und Siggi, der sechsjährige Alano-Mix, ist zwar ein ganz lieber Hund, aber total unerzogen. Er klettert über jeden Zaun und hasst Katzen. Auch Problemhund Charly hat noch mit seinem Image zu kämpfen. Alle drei gehören zu den schwierigeren Dauergästen im Tierheim Dresden, leben seit 2015 bzw. 2016 hier in der Einrichtung. Im vergangenen Jahr zählten die Mitarbeiter exakt 1.025 Neuzugänge (2016: 1.059), darunter 292 Hunde und 471 Katzen. 99 Hunde und 243 Katzen konnten an neue Besitzer vermittelt werden, 173 Hunde und 58 Katzen kamen wieder zurück zu ihren Herrchen und Frauchen. Schwierige Fälle Derzeit versorgen die acht Tierheimmitarbeiter 34 Hunde, 48 Katzen und 76 andere Tiere, darunter Vögel, Schlangen und Wasserschildkröten. Für letztere wird seit Herbst ein neuer Bereich mit fünf Becken, Filteranlage und UV-Bestrahlung gebaut, denn es sind längst keine Einzelfälle mehr, die im Tierheim Stetzsch landen. "Immer wieder werden Schildkröten ausgesetzt, weil sie dem heimischen Aquarium entwachsen sind. Sie werden dann in der Elbe, im Botanischen Garten oder in irgendwelchen Teichen entsorgt", weiß Hanns-Hendrik Kluge. Auch bei Hunden und Katzen gibt es immer wieder schwierige Fälle. Tiere, die als gefährlich einstuft, schlecht sozialisiert oder schwer krank sind, werden da schnell zu Dauerbewohnern. Zwangspflege Die Zahl der Tiere, die von Amts wegen in Zwangspflege genommen werden mussten, war auch 2017 relativ hoch. 98 Hunde und 68 Katzen landeten als "ZW-Fälle" im Tierheim. Mitunter nur deshalb, weil Besitzer ins Krankenhaus oder in Haft müssen oder weil sie verstorben sind. Mitunter aber auch, weil das Ordnungsamt gefährliche Hunde beschlagnahmen oder das Veterinäramt vernachlässigte Tiere retten muss.  Weil die Kosten für solche Zwangspflegen in jedem Fall von den Besitzern der Tiere zu zahlen ist, führte das auch letztes Jahr wieder zu relativ hohen Außenständen, die den Haushalt des Tierheimes belasten.  Großzügige Spender Dass viele Dresdner ein Herz für das Tierheim haben, zeigte sich letztes Jahr auch wieder an der Spendenbereitschaft. Bis Ende 2017 kamen fast 27.000 Euro zusammen, außerdem 260.000 Euro aus vier Nachlässen, so dass am Jahresanfang allein auf dem Konto "Nachlass" 336.000 Euro lagen. Von dem Geld wurden drei neue Hundeausläufe gebaut, neue Kratzbäume und Futter gekauft und derzeit die Schildkrötenstation umgestaltet. Vermittlerwochenende Neben den acht festangestellten Mitarbeitern kann das Tierheim aber auch auf viele helfende Hände zählen. So gibt es neben neun "Gassigehern" auch sieben Dresdner, die regelmäßig in die Anlage nach Stetzsch kommen, um beim Reinigen und Füttern der Tiere zu helfen. Am 7. April findet das nächste Vermittlungswochenende statt, das Haus hat dann von 13 bis 15 Uhr geöffnet.


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