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Wieder tote Pinguine im Zoo

Seit Mitte August sind vier Pinguine im Zoo Hoyerswerda unerwartet verstorben. Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Pinguin-Familie zu Verlusten kam. Die Tierschutzorganisation PETA fordert das sofortige Ende der Pinguinhaltung.
Nach dem Pinguinsterben von 2018 wurde im Juli 2020 eine neue Pinguinanlage in Betrieb genommen. Nun gab es wieder Todesfälle. Foto: Archiv / Richter

Nach dem Pinguinsterben von 2018 wurde im Juli 2020 eine neue Pinguinanlage in Betrieb genommen. Nun gab es wieder Todesfälle. Foto: Archiv / Richter

Wie der Zoo Hoyerswerda mitteilte, seien seit 18. August vier Humboldt-Pinguine plötzlich und unerwartet innerhalb kurzer Zeit gestorben. Um die Todesursache zu klären, wurden drei Pinguine sofort an die Landesuntersuchungsanstalt in Dresden geschickt. Während bei einem Pinguin eine bakterielle Infektion und bei einem anderen Pinguin eine Pilzinfektion als Todesursache diagnostiziert wurde, konnte beim dritten Pinguin auch nach der Obduktion keine eindeutige Ursache festgestellt werden. Die Untersuchung des vierten Pinguins dauert noch an. Die verbleibenden fünf Pinguine zeigen äußerlich keinerlei Anzeichen einer Infektion. Sie werden engmaschig durch Tierpflege und Tierarzt überwacht und bekommen weiterhin Fungizid und Antibiotika verabreicht. Die Pinguine befinden sich derzeit in der Mauser, einer Phase, in welcher sie durch den natürlichen Federwechsel geschwächt und daher besonders anfällig für Infektionen sind. Um eine Verbreitung der Bakterien, welche bei einem Pinguin festgestellt wurden, zu vermeiden, wurde das Wasser im Pinguinbecken chloriert. Zudem wurden an verschiedenen Stellen der Pinguinanlage Proben entnommen, die derzeit noch auf Bakterienbefall untersucht werden. Pinguinsterben 2018 Im Jahr 2018 waren insgesamt 18 Humboldt-Pinguine völlig überraschend an einer Pilzinfektion gestorben. Damals beratschlagte sich der Zoo Hoyerswerda mit Forschungsinstituten und anderen Zoos zur Ursache des plötzlichen Pinguinsterbens und plante umfangreiche Baumaßnahmen, um die Haltung der Pinguine noch besser zu gestalten. Daraufhin wurde 2020 eine neue Pinguinanlage errichtet. PETA fordert Ende der Pinguin-Haltung Die Häufung von Todesfällen rief nun PETA auf den Plan. Die Tierschutzorganisation fordert die Zoo-Verantwortlichen auf, jetzt Konsequenzen zu ziehen und die Pinguin-Haltung zu beenden. „Obwohl bekannt ist, dass Pinguine für Infektionen und Stress anfällig sind, haben die Zoo-Verantwortlichen mit der Fortführung der Haltung das Risiko eines erneuten Pinguinsterbens augenscheinlich billigend in Kauf genommen“, sagte die Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. Ihrer Ansicht nach müsse die Pinguin-Haltung umgehend gestoppt werden.


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