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Henry Gbureck/mlh

Fakten bitte, keine Hysterie!

Immer mehr Reiseunternehmern platzt derzeit der Kragen. Und das nicht primär, weil Corona offenbar zum 2. Rundumschlag ausholt. Es ist der Umgang mit der Krise, das Klima der Angst und das Chaos der Maßnahmen, das sie wütend macht.
Bustouristiker wie die Brüder André (li.) und René Boinski von »Reise Wünsche« haben derzeit keinen Grund zur Freude. Hier zeigen die Inhaber des Schwepnitzer Reiseunternehmens einige Plakate, die sie auf einigen Demos mitführten. Ganz rechts die Mutter des Brüderpaares, Marie-Luise Boinski, die bis vor kurzem noch das mittelständische Busunternehmen leitete. Foto: Rainer Könen

Bustouristiker wie die Brüder André (li.) und René Boinski von »Reise Wünsche« haben derzeit keinen Grund zur Freude. Hier zeigen die Inhaber des Schwepnitzer Reiseunternehmens einige Plakate, die sie auf einigen Demos mitführten. Ganz rechts die Mutter des Brüderpaares, Marie-Luise Boinski, die bis vor kurzem noch das mittelständische Busunternehmen leitete. Foto: Rainer Könen

Was passiert hier gerade? Werden wir noch regiert oder nicht vielmehr drangsaliert, fragen sich Reise-Unternehmer wie René Boinski: »Die Lage ist aktuell nicht tragbar, besser gesagt, die Regierung ist nicht tragbar. Zum Beispiel die Berichte über die Grenzschließung zu Tschechien. Da geht es ausschließlich um die Verbreitung von Angst, Hysterie und Quarantäne-Drohungen. Auf deutscher Seite gab es nicht mal Kontrollen! Die Polizei hatte keine Kapazitäten, das Gesundheitsamt hätte kontrollieren können, aber brauchte dazu die Polizei. Kurze Zeit später wurde veröffentlicht, für 48 Stunden könne man nach Tschechien einreisen, die Tschechen können im Gegenzug für 24 Stunden nach Deutschland kommen. Was soll das? Eine wirklich beschlossene Risikogebiets- und Reiseverbotsbestimmung haben wir noch nicht gefunden. Hier wird nur Angst und Hysterie verbreitet.«
Wie sich die scheinbar unkoordinierten Maßnahmen auf seine Reiseveranstaltungen auswirken, kann man sich denken: »Heute haben wir eine Reise nach Krakau gestartet. Und allein gestern Abend haben 13 Personen abgesagt. Dabei gibt es gar keine Reisebeschränkungen und ähnliches.«

»Zurück zur sachlichen Berichterstattung«

Laut René Boinski wird das Chaos durch einige Boulevard-Medien noch geschürt: »Es wird gezielt gegen bestimmte Branchen vorgegangen, vorrangig gegen Tourismus und Kultur.  Es ist höchste Zeit für Aufklärung und sachlich korrekte Berichte. Zum Beispiel rüsten wir aktuell unseren Reisebus mit Aktiv-Filtermatten nach, diese filtern nachgewiesen einen Großteil der Viren aus der Luft. Das bringt tatsächlich etwas, im Gegensatz zu den Masken. Masken machen bei falscher Verwendung eher noch krank, als diese schützen.«  

»Diese Informationspolitik ist für uns tödlich«

Sind die Einschätzungen des Reiseunternehmers ein Einzelfall? Sein Kollege Lutz-Peter Schöne (Schöne-Reisen) sagt dazu: »Bestätigen kann ich, dass die verpauschalisierten Reden der Politik und der großen Medien über die allgemeine Gefahr der Reiserückkehrer für die Reisebranche tödlich sind und nur Angst und Unsicherheit bei der Bevölkerung verbreiten. Als Beispiel Frau Merkels jüngste Rede »Bleiben Sie zu Hause«. Das hilft sicherlich zur Einschränkung von Kontakten in Deutschland. Vollständiger wäre der Satz von Frau Merkel gewesen »oder verbringen Sie Ihren Urlaub als Pauschalreise in Griechenland, der Türkei oder neuerdings auch in Kuba und Namibia«. Alles Reiseziele, wo die deutschen Reiseveranstalter gemeinsam mit den Zielländern »corona-sicheres Reisen« geschaffen haben und auf niedrigem Niveau auch stattfindet. Hier gibt es keine Reisewarnungen des RKI! Es gibt auch wieder kleine, aktuell vereinfachte Kreuzfahrten z.B. von AIDA, Costa und TUI Cruises mit komplettem Hygiene-Plan. Unser Reisebüro hatte im Oktober zwei Kollegen auf Test-Kreuzfahrten, beide kamen mit gutem Gefühl zurück. Eine Berichterstattung der Politik / Medien darüber würde die verbreitete Angst reduzieren und positive Signale setzen. Nicht nur für die Menschen, auch für die beteiligten Firmen. Doch das findet in Deutschland aktuell nicht statt.   
Etwas zurück liegen auch andere Berichte, welche die Lage um die steigenden Infektionszahlen sachlich hinterfragen und in Frage stellen.«

Es tut sich was, im Freistaat Sachsen

Immerhin, auf Nachfrage des WochenKurier erhalten wir vom Landratsamt Bautzen die Aussage, dass man auf Freistaat-Ebene »übergeordnete Regelungen« treffen will. Details dazu ließen sich leider noch nicht in Erfahrung bringen.


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