Erst baggern, dann pritschen
Die beiden Elstraer Schülerinnen Anne Kurzetz und Katharina Ullrich mögen Volleyball. »Das macht uns einen Riesenspaß«, erzählen die beiden 16-Jährigen. Seit zwei Jahren spielen sie in der Volleyballabteilung des SV Grün-Weiß Elstra. Und natürlich schätzen die jungen Damen auch Beachvolleyball, die Sommervariante dieser Sportart. Aber weil es bisher in Elstra keinen Beachvolleyballplatz gibt, dachten sich die beiden, die in Kamenz das Gymnasium besuchen, das »wir das doch ändern sollten«. Gesagt, getan. So entsteht in diesen Tagen auf dem Sportkomplex der Elstraer Oberschule ein Beachvolleyballfeld, an dem die Schülerinnen kräftig mitarbeiten. Der neue und einzige Beachvolleyballplatz in Elstra ist das Produkt ihrer Eigeninitiative. Bürokratische Hürden gemeistert Vor einem halben Jahr waren sie auf die Idee gekommen. Sie gingen zu Elstras Bürgermeister Frank Wachholz, stellten ihm ihren Plan vor. »Wir hatten uns das einfach vorgestellt«, blickt Katharina Ullrich zurück. Grube graben, Sand rein und fertig ist der Platz. Nun, ganz so einfach sei es nicht, hatte ihnen da der Bürgermeister erklärt, der dieses Vorhaben unterstützte. Mehrere Standorte in Elstra kamen in Frage, letztendlich entschied man sich, dass so ein Platz am besten auf die Schulsportanlage gehört. Das Wichtigste war aber: Wie an das benötigte Geld kommen? Kostet doch so ein Beachvolleyballplatz rund 7.000 Euro. Da wurde es dann bürokratisch. Es mussten Förderanträge gestellt werden, und die beiden erstellten Konzepte und Pläne. Eine Arbeit, die sich am Ende im wahrsten Sinne auszahlte. Für den Platz gab es Geld aus dem Elstraer Jugendbudget, vom sächsischen Mitmachfonds, aus dem kommunalen Ehrenamtsbudget und von privaten und gewerblichen Sponsoren. Nachdem die Finanzierung gesichert war, warteten bereits die nächsten Hürden. »Wir brauchten 100 Tonnen Sand«, so Anne Kurzetz. Nicht irgendeinen Sand, sondern einen speziellen, mehrfach gereinigten. Auch die Netzanlage konnte nicht so einfach aufgestellt werden, da brauchte man ein festes Fundament. Und eine Drainage für die Spielfläche. Aber Anne und Katharina wurden tatkräftig unterstützt von Freunden, Bekannten und Sponsoren. Vor einigen Wochen wurde der Sand angeliefert. Dieser muss nun auf dem elf Meter breiten und zwanzig Meter langen Platz verteilt werden. Die Netzanlage steht bereits. In einigen Tagen ist der Platz fertig und die beiden jungen Frauen können Schaufel und Harke wieder beiseitelegen. Im Frühjahr 2020 soll der Beachvolleyballplatz, der nicht nur von den Volleyballern des SV Grün-Weiß sondern von der ganzen Stadt genutzt werden kann, mit einem Turnier eröffnet werden. Klar, dass sich Anne und Katharina schon jetzt auf das Baggern und Pritschen im Sand freuen.