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»Der Abschied fällt schwer«

Jörg Scharfenberg verlässt das Lausitzer Seenland Klinikum nach sechs Jahren als Geschäftsführer, um in Dresden die Leitung des Herzzentrums zu übernehmen. Sein Nachfolger in Hoyerswerda wird Mirko Papenfuß. WochenKurier sprach mit Jörg Scharfenberg über seine Zeit im Seenland Klinikum, das Leben in Hoyerswerda und die medizinische Versorgung in der Region.
Jörg Scharfenberg konnte im Lausitzer Seenlandklinikum viel bewegen. Zum 1. März wechselt der Diplom- Kaufmann in die Geschäftsführung des Herzzentrums nach Dresden. Foto: Gernot Menzel

Jörg Scharfenberg konnte im Lausitzer Seenlandklinikum viel bewegen. Zum 1. März wechselt der Diplom- Kaufmann in die Geschäftsführung des Herzzentrums nach Dresden. Foto: Gernot Menzel

Herr Scharfenberg, Sie werden das Seenland Klinikum nach sechsjähriger Tätigkeit als Geschäftsführer verlassen. Was aus Hoyerswerda wird Ihnen am meisten fehlen? Jörg Scharfenberg: In den letzten sechs Jahren sind mir unzählige Dinge in Hoyerswerda und der Region ans Herz gewachsen. Zu allererst natürlich unser Klinikum und die Kollegen, aber auch die vielen Unterstützer aus Politik und Gesellschaft sowie Geschäftspartner. Es haben sich auch tiefgreifende Freundschaften entwickelt. Darüber hinaus werden mir die vielfältige Kulturlandschaft und die Veranstaltungen in Hoyerswerda fehlen. Große Freude haben mir immer die Musikfesttage, die Weihnachtsshow der Sportakrobaten, die Krabat-Festspiele oder das Fußballcamp mit Tony Jantschke bereitet, um nur einige ausgewählte Beispiele zu nennen. Aber auch in Zukunft werde ich versuchen, wenigstens einige der Veranstaltungen weiterhin zu besuchen. Sie konnten in Ihrer Zeit die Entwicklung der Stadt Hoyerswerda mit erfahren. Wie sehen Sie die Stadt heute? Ich empfinde Hoyerswerda als eine überaus lebens- und liebenswerte Stadt. Die Stadt hat alles zu bieten, was ein angenehmes und erfülltes Leben braucht. Die Infrastruktur ist perfekt ausgebaut, die Wirtschaft ist gesund und innovativ und das kulturelle Angebot der Stadt ist unglaublich vielfältig. Konnten Sie alle Ihre Vorhaben und Wünsche für das Seenland Klinikum realisieren? Rückblickend waren die letzten sechs Jahre eine sehr bewegte Zeit. Wir haben als Team viel erreicht und das Klinikum zu einem geschätzten Gesundheitscampus in der Region entwickelt. »Nur« angedacht bleibt bis dato die Rolle des Klinikums im Strukturwandel. Aber auch da haben wir mit der Erstellung eines Konzeptes für ein Digitales Krankenhaus einen guten Grundstein gelegt, der nun durch eine Machbarkeits- und Umsetzungsstudie überprüft werden muss. Wie sehen Sie die medizinische Gesundheitsversorgung in Hoyerswerda aufgestellt? Die medizinische Versorgung in Hoyerswerda und der Region ist im stationären und ambulanten Bereich gut aufgestellt und zukunftssicher miteinander vernetzt. Patienten können eine hochqualitative und wohnortnahe Versorgung bekommen. In nur ganz wenigen Bereichen müssen andere, fernere Versorgungseinrichtungen genutzt werden. Die größte Herausforderung für die Zukunft sehe ich in der Gewinnung von Hausärzten. Dazu bedarf es noch kreativen und nachhaltigen Lösungen. Sind Sie traurig über den Abschied oder freuen Sie sich auf die anstehenden Herausforderungen im Herzzentrum Dresden? Natürlich gehe ich mit dem sprichwörtlich lachenden und weinenden Auge. Wie schon erwähnt, lag und liegt mir Hoyerswerda sehr am Herzen. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Insofern überwiegt momentan eher der Trennungsschmerz. Trotzdem, mit Blick in die Zukunft, freue ich mich natürlich sehr, viel näher bei meiner Familie zu sein und täglich mitzuerleben, wie meine Töchter aufwachsen. Beruflich gesehen, ist es für mich eine große Ehre, die Geschäftsführung im Herzzentrum übernehmen zu dürfen. Das Herzzentrum ist eine Institution in Dresden und besitzt eine enorme Strahlkraft in Sachsen und in Deutschland. Persönlich hat mich die Universitätsmedizin immer fasziniert und ich bin sehr glücklich, jetzt ein Teil dieser Einrichtung zu werden.


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