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Der Strandkorb kam mit dem Postkahn

Postzustellerin Andrea Bunar hat mittlerweile ihre zehnte Postkahnsaison in Lehde beendet. Foto: Archiv/sts

Postzustellerin Andrea Bunar hat mittlerweile ihre zehnte Postkahnsaison in Lehde beendet. Foto: Archiv/sts

Der Herbst ist da und somit das Saisonende der Kahnzustellung in Lehde. Postbotin Andrea Bunar ist Mitte Oktober für dieses Jahr das letzte Mal in den gelben Kahn gestiegen. Bis zum Frühjahr wird die 50-Jährige nun wieder so nahe wie möglich an die Häuser heranfahren und dann längere Strecken zu Fuß zurücklegen. Dabei muss sie auch Waldstücke und Brückentreppen überqueren. Ab sofort setzt die Deutsche Post auf dieser Tour den Elektrotransporter »StreetScooter« ein. Damit erfolge die Zustellung im UNESCO Biosphärenreservat Spreewald das ganze Jahr über CO2-neutral und leise. Andrea Bunar belädt morgens ihren E-Transporter mit Briefen und Paketen am Logistikzentrum der Deutschen Post in Calau. Dort sind nun 21 Elektroautos im Einsatz, brandenburgweit sind es weit über 500. Ihre Zustelltour beginnt Bunar vormittags in einem Stadtteil von Lübbenau. Von April bis Oktober steigt sie mittags auf den Kahn um und versorgt stakend die 65 Haushalte des Spreewalddorfes Lehde über kleine Wasserstraßen - die sogenannten Fließe. Denn viele dieser Häuser haben keine direkte Anbindung zur Straße. Pro Woche liefert die Postzustellerin dort mehr als 600 Briefe, Einschreiben und Postkarten sowie rund 70 Pakete und Päckchen aus. »Das größte Paket, das ich dieses Jahr dabei hatte, war ein Strandkorb. Das ein solches Möbelstück online bestellbar ist, hätte ich mir vor einigen Jahren noch nicht träumen lassen. Die Deutsche Post transportiert Pakete bis 31,5 Kilogramm. Auch per Kahn«, erzählt Andrea Bunar. Am Ende ihrer diesjährigen zehnten Saison hat sie eine Strecke von rund 11.000 Kilometern mit reiner Muskelkraft zurückgelegt. Das entspricht der Strecke von Lehde nach Lima in Peru.


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