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Bücherzelle ist ein Treffpunkt

Kleinkoschen ist um eine Attraktion reicher. Dort wurde jetzt eine Bücherzelle eröffnet. Die Idee dazu stammt von Ilona Stiller, Vorstandsvorsitzende des Volkssolidarität Kreisverband Süd-Brandenburg e.V. und engagierte Lausitzerin. Die Bücherzelle, eine ausgediente Telefonzelle, steht neben der Feuerwehr in Kleinkoschen.

»Unsere Bücherzelle ist wirklich schön geworden und wird außerordentlich gut angenommen. Ich kam schon mit zwei, drei Bürgern ins Gespräch, die ich vorher noch nie in Kleinkoschen gesehen habe. Vielleicht mausert sich die Bücherzelle tatsächlich zum neuen Dorf-Treffpunkt«, ist Ortsvorsteherin Nadine Hönicke begeistert. Wie Ilona Stiller berichtet, hat sie so eine Bücherzelle einmal in einem Bericht gesehen und war fasziniert. »Meine Idee habe ich im Sommer 2020 einfach in die Runde geworfen und siehe da, jetzt haben wir so eine Zelle auch bei uns im Ort. Ich freue mich richtig.« Wie die 74-Jährige berichtet, liest sie zur Entspannung selbst gern Bücher oder auch eBooks – am liebsten historische Romane. »Es ist doch schön, wenn Bücher getauscht werden. Oft sind sie noch gut erhalten, nicht abgegriffen und können somit andere Leser erfreuen.« Ilona Stiller hat auch eigenen Lesestoff für die Bücherzelle zusammengestellt. Rund zehn Stück hat sie für die öffentliche Zelle beigesteuert. Ilona Stiller hofft, wie sie sagt, dass es an der Bücherzelle zu vielen Begegnungen der Einwohner kommt: »Vielleicht trägt sie dazu bei, dass man sich öfter trifft, sich über Literatur austauscht und auch so mehr ins Gespräch kommt.«

Aus dem Lager in Michendorf

Wie Thorsten Rosnau aus dem Dorfklub berichtet, ist die Bücherzelle eine ehemalige Telefonzelle, die der Dorfklub der Telekom abgekauft habe. »Die ausrangierten Telefonhäuschen stehen in einem Lager in Michendorf bei Potsdam «, erzählt er und fügt an, dass es die typischen magentagrauen Häuschen sind, wie man sie aus der Vergangenheit kennt. »Nur halt ohne Telefonapparat und Münzeinwurf.« Wie er sagt, wurde das Edelstahlgehäuse neu gestrichen. Auch ein Holzregal für die Bücher wurde hineingebaut. Wie alt die ausgediente Telefonzelle ist oder wo sie einst gestanden hat, das war laut Thorsten Rosnau nicht mehr in Erfahrung zu bringen. Aber man kann sie noch abschließen. Beispielsweise zum Jahreswechsel, damit keine Bücher zu Schaden kommen oder bei Unwettern. Mitte August haben sie begonnen, das 30 Zentimeter tiefe und ein Quadratmeter große Fundament für die Bücherzelle auszuheben, eine Schicht Schotter aufzutragen und es mit Beton abzuschließen. Eine kleine Pflasterfläche führt zum Eingang der Bücherzelle. Für Thorsten Rosnau muss die Bücherzelle nicht unbedingt nur Druckwerk zum Tausch anbieten: »Vorstellbar wären ebenso Spiele oder andere Medien, die der Unterhaltung dienen. Je abwechslungsreicher, desto interessanter.«


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