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Vom Kohlestaub zum Sonnenstrom

Die Riesaer Stadtwerke (SWR) haben sich im bundesweiten Bieterverfahren durchgesetzt und starten nun mit dem Bau einer Photovoltaikanlage an der Rostocker Straße.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates der Stadtwerke Riesa und Geschäftsführer besichtigen das Gelände der neuen Photovoltaikanlage an der Rostocker Straße. Foto: SWR

Die Mitglieder des Aufsichtsrates der Stadtwerke Riesa und Geschäftsführer besichtigen das Gelände der neuen Photovoltaikanlage an der Rostocker Straße. Foto: SWR

In zwei Förderverfahren haben sich die Stadtwerke Riesa und die EGR durchgesetzt. Bereits 2019 beschloss der Aufsichtsrat des Stadtwerke-Konzerns eine so genannte Diversifizierungsstrategie der Energieerzeugungstechnologien und gab damit den formellen Startschuss für eine neue Idee.

Die Idee

»Die SWR verfolgen eine langfristige erfolgreiche Konzernstrategie, haben die Rahmenbedingungen der Klima-, Umwelt-, Wirtschafts- und Energiepolitik analysiert, bewertet und daraus einen strategischen Entwicklungspfad abgeleitet«, erklärt René Röthig, Geschäftsführer der SWR. »So sollen die fünf bestehenden, hocheffizienten Heizkraftwerke der SWR bald von einem Photovoltaik-Kraftwerk unterstützt werden«, fügt er an. »Das Strategiekonzept hat uns überzeugt, weil es die absehbaren Entwicklungen in Bezug auf Klimaschutz und CO2-Minimierung konkret aufnimmt und gleichzeitig gerade dadurch unseren Stadtwerken einen wirtschaftlichen Vorteil im Vergleich zu den Wettbewerbern bieten kann«, erläutert Marco Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke. »Und was wirtschaftlich starke Stadtwerke für die Menschen unserer Stadt neben marktfähigen Energiepreisen noch alles leisten, davon profitieren nicht nur die vielen Mitglieder der geförderten Vereine, sondern auch alle Besucher der Schwimmhalle seit vielen Jahren. Es entsteht eine Win-Win-Win Situation für die Bürger, für das Klima und, für uns als Aufsichtsräte auch ganz entscheidend, für das Unternehmen«, beschreibt Müller die Gründe, die dem Aufsichtsrat wichtig waren.

Der Startschuss und Verlauf

Schnell musste ein geeignetes Grundstück gefunden werden, was die richtige Größe hat, den passenden Untergrund, eine  Nutzungszulässigkeit, geeignete Verschattungssituation, die Stromnetzanbindesituation, die Fördervoraussetzungen und vieles mehr für den geplanten Zweck. Im Frühjahr 2020 ist es der SWR gelungen, mit dem Areal an der Rostocker Straße (ehemals Kohlehandel) eine geeignete Fläche zu finden und zu erwerben. Der Stadtrat hat die SWR bei der Umsetzung unterstützt und mit Beschlüssen die Weichen für die Teilnahme des Riesa-Konzerns am bundesweiten Ausschreibungsverfahren für Photovoltaik-Fördermittel (PV) gestellt. »Dazu haben wir unser Konzernunternehmen Energiegesellschaft Riesa GmbH (EGR GmbH) aktiv in die Strategieumsetzung eingebunden. Während die Konzernmuttergesellschaft das Grundstück an der Rostocker Straße erworben hat und zur Verfügung stellt, wird die EGR GmbH die Anlageninvestition vornehmen und diese dann auch an das Stromnetz der Stadtwerke Riesa anschließen. Seitdem wird parallel an Planungs- und Genehmigungsverfahren gearbeitet, die Fläche beräumt und für die Nutzung vorbereitet und die Teilnahme an dem komplexen PV-Förderverfahren vollzogen. Letzteres konnte im SWR-Konzern-verbund nun als weiterer Meilenstein erfolgreich abgeschlossen werden. Bereits im Dezember 2020 konnte sich die EGR GmbH, bei der ersten Ausschreibung der elektrischen Leistung im Förderverfahren durchzusetzen. Ende April 2021 ist nun auch der Bescheid für die Förderung der 2. Ausschreibung in Riesa eingegangen. »Damit ist die Förderung der gesamten PV-Kraftwerksleistung, die wir auf dem Gelände installieren wollen, gesichert«, freut sich René Röthig.

Die Zukunft und das Ziel

Jetzt werden die großen Gas- und Wasserleitungen, die das Grundstück queren, erneuert. »Bei weiterhin optimalem Projektablauf sehen wir der Inbetriebnahme des PV-Kraftwerkes im nächsten Jahr hoffnungsfroh entgegen«, schätzt Röthig ein. »Wir werden mit dem Projekt einen betriebswirtschaftlich sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten und einen mehrere Hektar großen Kohlelagerplatz in Riesa in ein modernes emissionsfrei arbeitendes PV-Kraftwerk umgestalten«, zieht René Röthig als Fazit.


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