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Herzlichen Glückwunsch!

Lommatzscher Bürgermeisterin Dr. Anita Maaß ist Preisträgerin der Wilhelm-Külz-Medaille.
Dr. Anita Maaß, Bürgermeisterin von Lommatzsch, wird mit der Wilhelm-Külz-Medaille für ihren Einsatz für den Liberalismus geehrt. Foto: Karsten Prausse Fotodesign

Dr. Anita Maaß, Bürgermeisterin von Lommatzsch, wird mit der Wilhelm-Külz-Medaille für ihren Einsatz für den Liberalismus geehrt. Foto: Karsten Prausse Fotodesign

Sie war überrascht über die Entscheidung, neue Preisträgerin der Wilhelm-Külz-Ehrenmedaille zu sein. Als Kommunalpolitikerin hat Dr. Anita Maaß die Stiftung mit ihren Forschungsleistungen im Hinblick auf ihre Dissertation und wissenschaftlichen Arbeiten überzeugt. »Ihre Arbeiten hatte insbesondere drei Schwerpunkte: Deutsch-russische Beziehungen, Kommunalpolitik in der Weimarer Republik und Wohnungspolitik in der DDR. Das Oberthema Sachsen verbindet alle drei Themenfelder. Frau Dr. Maaß sei somit stark von Sachsen geprägt. Bei Amtsantritt als Bürgermeisterin war Anita Maaß also bestens bewandert in der regionalen Geschichte«, erklärte Laudator Professor Dr. Ludwig Theodor Heuss. Auch wurden ihre kommunalpolitische Arbeit hervorgehoben. Anita Dr. Maaß wurde 2005 als Bürgermeisterin von Lommatzsch gewählt und ist dies bis heute. »Die von ihr erzielten Wahlergebnisse sprechen für die hohe kommunalpolitische Kompetenz von Anita Maaß« und weiter: »Die Verleihung der Wilhelm-Külz-Medaille ist in meinen Augen nicht nur eine Auszeichnung für eine äußerst verdiente und erfolgreiche liberale Kommunalpolitikerin, sondern soll in gewisser Weise auch Ansporn für Alle sein, ihre Kompetenz und Ihre Fähigkeiten für eine Stärkung des Liberalismus jenseits der kommunalen Ebene einzusetzen«, fügt er an. Wir sprachen mit der Preisträgerin über ihre Leidenschaft zur Regionalgeschichte: Wann war Ihre Dissertation? Ich habe meine Dissertation 2007 erfolgreich abgeschlossen. Titel: Politische Kommunikation in der Weimarer Republik. Das Dresdner Stadtverordnetenkollegium 1918 bis 1933. Woher kommt Ihr Interesse für regionale Geschichte? Ich habe mich schon als junge Schülerin für Geschichte, insbesondere die Sächsische Landesgeschichte interessiert. Das kam sicher wegen meiner Wohnortnähe zum barocken Dresden. Mit der »Wende 1989« nahm mein Interesse zu. Insbesondere der Austausch der Geschichtslehrbücher 1990 brachte mich zum Nachdenken über gesellschaftliche Zusammenhänge und mein Interesse an Geschichte wuchs. Ich wollte immer schon gern das Handeln von Menschen und ihre Motive verstehen. Ich glaubte, es müsse eine objektive Geschichte geben. Im Studium musste ich erkennen, dass es die leider nicht gibt. Aber Historiker sollten in jedem Fall und für jede Zeit eine umfassende Quellenrecherche betreiben. Hat dieses Sie auch bei der Entscheidung Bürgermeisterin zu werden, bestärkt? Nein. Eher hat mir mein Wissen um historische Zusammenhänge als junge Bürgermeisterin gewissermaßen fehlende Lebenserfahrung ersetzt. Aber ich lege bis heute meine »wissenschaftliche Brille« als Historikerin nicht ab. Ich frage immer noch gern nach und versuche Zusammenhänge zu verstehen. Wie versuchen Sie den Liberalismus im Alltag umzusetzen? Ist es jeden Tag auch in einer Kleinstadt möglich? Ja, natürlich ist liberale Demokratie in einer Kleinstadt möglich. Wir wollen Menschen begeistern, selbst tätig zu werden, aber auch Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Wir haben beispielsweise eine sehr einfache Vereinsförderung, die den Vereinen ihre ehrenamtliche Arbeit »ermöglichen« soll, sie aber nicht gängeln oder erziehen möchte. Im Stadtrat pflegen wir eine sehr offene Atmosphäre. Wir diskutieren gemeinsam über Probleme. Bei Mehrheitsentscheidungen bleiben mitunter trotzdem Meinungsverschiedenheiten bestehen, aber das ist normal. Außerdem informieren wir über die Stadtentwicklung sehr transparent und lassen auch Meinungen der Fraktionen und Bürgern zu. Zu meinem Verständnis gehört aber auch die Weitergabe von Vertrauen und Verantwortung an meine Mitarbeiter. Ich bin Verfechter eines kooperativen Führungsstils. Waren Sie überrascht von der Auszeichnung? Ich war sehr überrascht und fühle mich auch sehr geehrt. Es ist sehr schön, wenn eine Leistung – die in der Regel nur durch die Unterstützung anderer möglich ist - gesehen, anerkannt und geschätzt wird.

Die Medaille

  • Die Wilhelm-Külz-Medaille wird an Personen verliehen, die sich auf besondere Art und Weise um den Liberalismus verdient gemacht haben.
  • Die Entscheidung über den Preisträger trifft der Verwaltungsrat der Wilhelm-Külz-Stiftung.


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