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»Neues« Dommuseum zeigt zwei verborgene Schätze

Mit der Neugestaltung des Meißner Dommuseums werden auch erstmals zwei Werke aus der Werkstatt Lucas Cranach des Älteren öffentlich gezeigt.
Dompropst Superintendent i.R. Andreas Stempel, Daniel Sommer (whitebox GbR), Dr. Matthias Donath, Dombaumeister Dr.-Ing. Knut Hauswald und Dompfarrer Superintendent Andreas Beuchel (v.l.) sind froh über das Ergebnis der Umgestaltung des Dommuseums. Foto: Hartmann, Hochstift

Dompropst Superintendent i.R. Andreas Stempel, Daniel Sommer (whitebox GbR), Dr. Matthias Donath, Dombaumeister Dr.-Ing. Knut Hauswald und Dompfarrer Superintendent Andreas Beuchel (v.l.) sind froh über das Ergebnis der Umgestaltung des Dommuseums. Foto: Hartmann, Hochstift

Das Dommuseum bietet Informationen zur über 1.000-jährigen Geschichte des Meißner Doms. In keiner anderen Kirche in Deutschland befinden sich mehr Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren, dem Jüngeren und aus der Cranach-Werkstatt, als im Dom zu Meißen. »Wir freuen uns besonders, dass im Zuge der Umgestaltung des Museums nun zwei neue Cranachs gezeigt werden können. Die beiden Bildtafeln »Schmerzensmann« und »Schmerzensmutter« auch genannt »die Beweinende« stammen aus der Werkstatt Lucas Cranach des Älteren (um 1520) und werden erstmals öffentlich gezeigt«, erklärt Sprecherin Frederike Hartmann. Die Neugestaltung Das Dommuseum wurden 1999 in den spätgotischen Räumen, die sich um den Hohen Chor des Meißner Doms herumlegen, eröffnet. Das Konzept, die Kirchengeschichte Sachsens zu erzählen, stammte vom langjährigen Dechanten Karlheinz Blaschke (1927-2020). Nach mehr als 20 Jahren war es notwendig, die Ausstellung zu modernisieren und zu erneuern. Die Neugestaltung war von dem Grundsatz geleitet, mehr auf die Geschichte des Meißner Doms einzugehen und historische Vorgänge durch neue Medien anschaulich nahezubringen. Der erste Teil der Neugestaltung konnte bereits 2018 abgeschlossen werden. Dabei entstand ein Animationsfilm, der ungebräuchliche Begriffe wie »Hochstift« oder »Domkapitel« in Comicform erzählt. Das Ergebnis der Neugestaltung sind vier Räume, die in ihrer mehr als 500-jährigen Gestalt »atmen« können. Die musealen Einbauten nehmen sich stark zurück, sind aber dennoch sichtbar. Denn es sind Elemente, die aus sich selbst heraus leuchten. Auch im Halbdunkel sind Schriften gut lesbar. Alle Beschriftungen erfolgen in deutscher und englischer Sprache. Indem die Museumselemente auf dunkelblauen, organisch geformten Metallplatten ruhen, war es möglich, Verkabelungen und Beleuchtungen ohne Eingriff in die historische Substanz zu ermöglichen. Dabei wurden neue, ungewöhnliche Medienformate eingesetzt. Die Geschichte des Meißner Doms nach der Reformation wird auf Tablets erzählt, durch die man navigieren kann. Die feierliche Eröffnung des neugestalteten Dommuseums wird verschoben, um sie mit vielen Gästen nach der Museumsschließung feiern zu können. Finanzielle Zuschüsse in nicht unerheblicher Höhe kamen von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Sparkasse Meißen, der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Kulturraum Meißen-Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und nicht zuletzt auch vom Dombau-Verein Meißen.


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