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»Paula on Tour«: Tierische Erlebnisse

Argentinien/Zeithain. Gabi und Frank Wagner aus Zeithain haben ihr Gefährt »Paula« aus ihrer Quarantäne zurückerhalten (wir berichteten) und haben sich auf neue Entdeckungstour durch Argentinien gemacht: Es wird tierisch!

»Nach unserem Grenzmarathon um die Zollpapiere wieder in Ordnung zu bringen, können wir jetzt gen Süden starten. Die Zeit drängt, denn wir wollen zur Peninsula Valdes. Dort kann man zur richtigen Zeit Wale direkt vom Strand aus beobachten. Die Bucht des »Golf Nuevo« wird genutzt um die Jungen zu gebären und ihnen eine sichere Kinderstube zu geben. Ist dies erledigt, ziehen sie weiter.
 
Die Küste Patogoniens ist immens tierreich. Überall leben Wale, Seelöwen, die riesigen Seeelefanten und Pinguine.
 
Wir fahren über Buenos Aires und Bahia Blanca nach Viedma ohne großartig nach links und rechts zu blicken. Erst unterhalb von Viedma, in El Condor, sehen wir uns eine der weltweit größten Kolonie von Felsensittigen an. In über 35.000 Nestern nisten sie in den Steilhängen der Küste und machen ein ausgesprochen theatralisches Geschrei um sich. Wir haben eine Menge Spaß sie zu beobachten.
 
Etwas weiter westlich, in La Loberia, leben Seelöwen in einer großen Kolonie von circa 2.000 Tieren. Wir genießen die Abwechslung nach den langen Fahrtagen und machen unendlich viele Fotos.
 
Über üble Pisten fahren wir entlang des Strandes, die Sonne scheint uns auf den Pelz, ach geht es uns doch gut…. Leider ist der Weg nach neunzig Kilometern gesperrt und wir mussten alle einzelnen neunzig Kilometer wieder zurück. Ja, es ist nicht jeder Tag ein Glückstag.
 
Dann erreichen wir Punta Piramides. Ein kleines nettes Fischerdorf auf der Halbinsel Valdes. Ich bin schon ganz aufgeregt und kann es kaum noch erwarten. Doch leider kommen wir zu spät. Vor drei Tagen sind die letzten Wale gesichtet worden. Ich kann es nicht fassen, nur drei Tage. Nicht ein Einziger hat es für nötig gehalten auf uns zu warten. Ich hatte so gehofft, wenigstens noch eine klitzekleine Schwanzflosse zu sehen. Frank nimmt es hin, ich habe jedoch eine Weile daran zu kauen. Erst als mir mein holder Gatte versichert, dass wir es bei der nächsten Tour noch einmal versuchen, bin ich beruhigt.
 
Am nächsten Tag drehen wir eine große Runde um die gesamte Halbinsel und sehen Seelöwen, Seeelefanten und Pinguine. O.K. ich bin wieder versöhnt.
 
Seit der Papageienkolonie treffen wir immer mal wieder Andres, einen Argentinier, der auch auf Tour ist. Als wir an diesem Abend von einem Strandspaziergang zurück kommen steht er wieder neben uns und winkt uns schon von Weitem lachend zu. Wir verbringen den Abend bei einer Flasche Rotwein miteinander und er erzählt uns mal lachend, mal etwas melancholisch von seinem Leben und seinem Land. Wir lieben und genießen diese Begegnungen, die oft kurz und intensiv sind, manchmal auch eine Ewigkeit halten.
 
Am Tag nach unserem Start in Concordia, fahren wir noch bis nach Colon, eine mittelgroße Stadt. Um eine ruhige Nacht zu verbringen, suchen wir uns etwa vier Kilometer außerhalb einen super schönen, abgelegenen Stellplatz am Rio Uruguay. Spät am Abend kommen drei Jugendliche und stellen sich drei Meter neben uns. O.K. kein Problem, denken wir. Hier ist zwar genug Platz, aber vielleicht wollen sie ein wenig kuscheln, spötteln wir noch. Dann geht es los. In Ermangelung eines Probenraumes bauen sie direkt neben unserem LKW auf. Mit einer Trommel und zwei Trompeten starten sie in ihre Probe. Nachdem wir mehrfach Beifall gegeben haben, legen sie erst richtig los. Die Nettigkeit unsererseits war wohl ein Fehler. Zumal wir uns nicht sicher sind, ob das Fehlen des Probenraumes oder ihr grauseliges Spiel zu der Verweisung aus der Stadt geführt hat….
 
Nach einer Stunde sind sie so schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht sind und die weitere Nacht bleibt ruhig.
 
Reiseerlebnisse in zwei Büchern

  • Die Bücher zu den vorangegangenen Touren von Gabi und Frank Wagner aus Zeithain erhalten sie unter: www.paula-on-tour.de


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