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Lions-Damen und -Herren arbeiten mehr zusammen

Meißen. Wenn ein Jahr sich dem Ende neigt und ein neues beginnt, ziehen viele Resümee und fassen neue Vorsätze.

Gabriele Sossdorf (2.v.l.) mit Damen und Herren beider Meißner Lions Clubs beim Klitscherverkauf zum Weinfest.

Gabriele Sossdorf (2.v.l.) mit Damen und Herren beider Meißner Lions Clubs beim Klitscherverkauf zum Weinfest.

Bild: Panitz

So auch die Lions-Freundinnen und -Freunde der Stadt Meißen. Was viele nicht wissen, in Meißen gibt es zwei Lions-Clubs. 1991 gründete sich der Herren-Lionsclub Meißen als einer der ersten in den neuen Ländern. Fünf Jahre später taten es ihnen die Damen gleich und gründeten mit dem Lionsclub Meissen-Domstadt einen der wenigen reinen Damenclubs.

Lions international war 1917 in den USA gegründet worden und ist mit über 46.000 Clubs und 1,35 Millionen Mitgliedern weltweit eine der größten gemeinnützigen Organisationen. Seit 1951 sind Lions auch in Deutschland aktiv in mittlerweile 1.540 Clubs.

Petra Tzscharnke, eins der Gründungsmitglieder von Meissen-Domstadt und noch heute aktiv, erinnert sich: »Die Idee des Aktivwerdens im sozialen Bereich gefiel uns sehr gut ebenso wie der Gedanke ›We serve‹ – wir wollten auch der Gesellschaft dienen und ihr einen Teil zurückgeben zugunsten derjenigen, denen das Schicksal nicht so wohlwollend gegenübersteht.«

Beide Clubs lebten seitdem mehr oder weniger nebeneinander her und agierten unabhängig voneinander in ihren jeweiligen Projekten. Berührungspunkte gab es seitdem immer wieder, jedoch nie den Gedanken, gemeinsam zu wirken. Das änderte sich mit Beginn der 2020er Jahre. Auch die pandemische Lage trieb diesen Gedanken voran.

Dr. Hannes Walter, Präsident der Herren für das Lionsjahr 2022/2023, berichtet: »Es ist leider so, dass sich die Altersstruktur unserer Clubs nicht unbedingt verjüngt. Wir sind den langjährigen Mitgliedern für ihre Expertise und ihr dauerhaftes Engagement überaus dankbar, jedoch fehlt uns der Nachwuchs.«

Beide Clubs haben mittlerweile jeweils 17 Mitglieder. »Das ist für einen Lionsclub das Minimum«, erklärt Gabriele Sossdorf, Präsidentin der Lions-Damen. »Sollte ein Club unter diese Mitglieder-Marke fallen, muss der Club aufgelöst werden.« Dem will man in Meißen natürlich entgegenwirken. Daher führten beide Clubs seit Monaten Gespräche, wie man trotzdem so erfolgreich weiter agieren kann. Die einfache und naheliegende Lösung: Es werden gemeinsame Aktivitäten unternommen. »Wir haben ja alle dasselbe Ansinnen und Ziel und zugleich das gleiche Problem. Warum also nicht gemeinsam dagegen angehen?«, so Sossdorf.

Erfolgreiches Beispiel: Der Klitscherverkauf (Klitscher = Kartoffelpuffer) zum Meißner Weinfest 2022 war eines dieser ersten gemeinsamen Projekte: Getreu dem Motto »Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann gemeinsam!« legte man Man- und Womanpower zusammen. Der Erfolg gab dem Ganzen Recht. 180 kg Kartoffeln, 40 Liter Speiseöl und unzählige Arbeitsstunden später stand fest, dass sich diese Entscheidung ausgezahlt hat. Es wurde beim Klitscher-Verkauf ein Umsatzrekord erzielt. »Natürlich wird der Gewinn für die jeweiligen sozialen Projekte geteilt zwischen den Clubs. Aber der wirkliche Gewinn ist, dass wir sehen, dass sich eine Zusammenarbeit lohnt. Lions sind Lions, egal ob männlich oder weiblich«, resümiert Dr. Walter.


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