

Im Rahmen der Umsetzung des niveaufreien Verkehrskonzeptes Lübbenau fand jetzt der Spatenstich für den Bau des Tunnels unter den Bahngleisen des Bahnüberganges Berliner Straße/Karl-Marx-Straße an der Landesstraße L 49 statt. Insgesamt ersetzt die DB die beiden Bahnübergänge »Berliner Straße« und »Straße des Friedens« durch eine gemeinsame Eisenbahnbrücke. Für die Bahnübergänge »Bahnhofstraße« (Strecke Berlin - Görlitz) und »Kraftwerkstraße« (Strecke Lübbenau - Senftenberg) baut das Land je eine Straßenbrücke.
Laut Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, sei es nicht ganz einfach, an bestehenden und gut ausgelasteten Verkehrswegen eine komplette Operation vorzunehmen. »Wir beseitigen vier niveaugleiche Bahnübergänge und ersetzen diese durch niveaufreie Über- und Unterführungen - und das bei laufendem Straßen- und Eisenbahnverkehr.« Das sei herausfordernd und man werde merken, das gebaut werde. »Der Verkehr wird in den verschiedenen Bauphasen nicht ganz so flüssig laufen können wie bisher. Wir werden auch auf der Bahnstrecke die eine oder andere Behinderungen haben.« Wie Kaczmarek sagt, baue man nicht nur an den bald entfallenden Straßenkreuzungen, sondern auch an der Zweigleisigkeit der Strecke nach Cottbus. »Das wird zukünftig einen Halb-Stunden-Takt zwischen Cottbus und Berlin ermöglichen.« Wie Guido Beermann, Brandenburgs Infrastrukturminister, berichtet, sei es ein Ziel, des durch die Landesregierung aufgelegten Lausitzprogrammes 2038, den Strukturwandel zu unterstützen. »Für einen erfolgreichen Strukturwandel sind Mobilität und Verkehr zentrale Bausteine. Ich freue mich, dass wir hier in Lübbenau ein Bauprojekt starten, von dem Bürger und Touristen profitieren werden.« So werde für einen reibungslosen Verkehr durch den Landesbetrieb Straßenwesen die Landesstraße L 49 auf die Südseite des Bahnhofs Lübbenau verlegt. »Mit dem neuen Straßensystem kommen Fußgänger und Radfahrer ohne Wartezeiten an der Schranke über die Gleise südlich des Bahnhofes. Dafür können die Bahnstrecken Lübbenau-Cottbus und Lübbenau-Senftenberg zukünftig durch Straßenbrücken überquert werden.«
Geplant sei zudem der Bau von zwei neuen Kreisverkehren. Der eine werde die L 49 und die Verlängerung der Bahnhofstraße als Verbindung in die Altstadt miteinander verknüpfen, der zweite Kreisverkehr binde die Kraftwerkstraße an die L 49 an. Im Rahmen der Baumaßnahme werde auch das Grebbinfließ umverlegt, das wichtig für das Entwässerungssystem sei. Beermann: »Mit diesen Maßnahmen schlagen wir mehrere Fliegen mit einer Klappe. In Lübbenau wird es weniger Staus geben und damit weniger CO2-Ausstoß, Fußgänger und Radfahrer kommen besser voran - das macht die Nahmobilität ein Stück weiter attraktiv. Für alle Verkehrsteilnehmenden wird der Verkehr in Lübbenau sicherer, komfortabler und umweltfreundlicher. Das bedeutet mehr Lebensqualität für die Menschen vor Ort.« Die gestarteten Bauarbeiten würden zusammen mit der Elektrifizierung des Bahnhofes Lübbenau und der geplanten Zweigleisigkeit Lübbenau-Cottbus zu einer klimafreundlichen, verkehrlichen Entwicklung beitragen.
Helmut Wenzel, Bürgermeister der Stadt Lübbenau, spricht von einer komplexen Infrastrukturmaßnahme mit ambitionierter Zeitplanung. »Wir freuen uns auf eine zukunftsfähige Lösung, die viel Entwicklungspotenzial in der neuen Mitte bietet, und hoffen auf großes Verständnis und Geduld während der anstrengenden Umsetzungsphase.« Wie er sagt, gab es vor 25 Jahren den ersten Gedankenaustausch zu diesem Projekt, dessen Umsetzung maßgeblich auch dem unermüdlichen Nachhaken und konsequenten Dranbleiben von engagierten Bürgern zu verdanken sei.
Uwe Pielenz, Vorsitzender der Bürgerinitiative (BI) »Drunter oder Drüber - für Bahnlösungen mit Zukunft!« Lübbenau bedankte sich bei allen Engagierten für das Projekt. Die BI hatte seit Sommer 2007 das Projekt proaktiv begleitet.