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Über 90 Prozent Schotter

Im November wird die Lausitz wieder zur Schotterpiste. Für die Zuschauer läuft bei der Lausitz-Rallye diesmal einiges anders.

Längere Zeit war gar nicht klar, ob die Lausitz-Rallye in diesem Jahr überhaupt stattfindet. Organisationsleiter Wolfgang Rasper gab in einer Presserunde Ende September unumwunden zu, dass lange Unsicherheit herrschte und man beim Rallye-Renn- & Wassersport-Club Lausitz (RRWC) auch über eine Absage nachgedacht hat. Doch Rallye-Fans können aufatmen. Auch dieses Jahr wird wieder auf jeder Menge Schotter durch die Lausitz gebrettert. Und das vom 5. bis 7. November diesmal sogar mit einer besonderen Auszeichnung für die größte Schotter-Rallye in Mitteleuropa. »Wir haben in jedem Jahr einen Observer der FIA vor Ort, der unsere Veranstaltung bewertet. Bisher haben wir in der Bewertung die besten Ergebnisse der Rallyes in Europa erreicht und verbessern uns jedes Jahr aufs Neue«, so Pressesprecher Björn Fröbe. Deshalb hat die Lausitz-Rallye in diesem Jahr den Endlauf der FIA European Rally Trophy erhalten. Und der Endlauf wird auch im kommenden Jahr in der Lausitz ausgetragen, wie Wolfgang Rasper verrät.

Wie viele Teams in diesem Jahr an den Start gehen, ist derzeit noch nicht absehbar. Zwar war es schon immer so, dass viele Teams erst spät gemeldet haben, die Teams halten sich aber dieses Jahr noch mehr zurück. »Wir hoffen aber, dass bis zum Nennschluss am 22. Oktober noch einiges passiert«, so Rasper. Dass Teams zögern, hat natürlich auch mit Corona zu tun. Je nachdem, welche Regelungen im jeweiligen Land gelten, könnte eine Reise nach Deutschland nach der Heimreise eine Quarantäne nach sich ziehen. Das können sich viele Teams aber nicht erlauben, weil sie nach der Rallye wieder an ihrem Arbeitsplatz erwartet werden. 2019 starteten 83 Teams, für 2020 hoffen die Veranstalter auf die gleiche Größenordnung.

Gefahren wird in diesem Jahr auf zwölf Wertungsprüfungen mit insgesamt 165,34 gewerteten Kilometern. Und wie es sich für die Lausitz-Rallye gehört, geht’s dabei auf 152,64 Kilometern über Schotter. Start und Ziel befinden sich wieder am Tourismusinformationszentrum Boxberg.

Rund 500 Helfer im Einsatz

Corona hat die Organisatoren natürlich vor einige Herausforderungen gestellt. »Wir sind froh, die Rallye 2020 mit Zuschauern durchführen zu können«, sagt Wolfgang Rasper. In Zusammenarbeit mit den Behörden wurde ein umfangreiches Hygienekonzept entwickelt. Die Teams müssen aktuelle Corona-Test vorweisen. Außerdem ist eine Mund-Nasen-Bedeckung für alle Beteiligten, also Teams, Helfer und Zuschauer, Pflicht. Im Einsatz sind wieder rund 500 Ehrenamtliche vom Helfer über den Rettungssanitäter bis hin zur Feuerwehr. Und auch ohne Sponsoren wäre die Rallye nicht zu stemmen. Trotz der schwierigen Situation haben 80 Prozent der Sponsoren und Kooperationspartner der Rallye die Treue gehalten. »Wir sind stolz und froh, dass das so ist«, sagt Björn Fröbe.

Rallye-Tickets nur online erhältlich

Die Tickets für die 23. Lausitz-Rallye gibt es ausschließlich Online. Das macht die Nachverfolgung für den Veranstalter einfacher. Dazu kooperiert der RRWC erstmals mit dem Dresdner Ticketvermarkter etix, der bereits Erfahrung mit der Formel 1, MotoGP und großen Musikfestivals hat. Für die Ticketkäufer wird am alten Schwimmbad in Boxberg ein zentraler Umtauschpunkt eingerichtet. Dort tauschen die Besucher ihre Online-Tickets gegen Bändchen für die jeweiligen Zuschauerpunkte ein. Außerdem befinden sich am alten Schwimmbad die Cateringstation und der Verkauf von Programmheften, Merchandise und Mund-Nasen-Bedeckungen.

Tickets sind limitiert

»Wir werden limitierte Ticketkontingente für die elf Zuschauerpunkte anbieten, damit die Abstandsregeln eingehalten werden«, so Björn Fröbe. Das Bedeutet auch, dass die Zuschauer nicht mehr einfach zwischen verschiedenen Punkten pendeln können, oder sich Fans, die sich wirklich gut auskennen, einfach an anderen Stellen an die Strecke schmuggeln. Das wird vom Veranstalter verstärkt kontrolliert.  Am Samstag kann man für den Vormittag und den Nachmittag je ein Ticket bekommen, also einmal den Zuschauerpunkt wechseln. Insgesamt werden für alle Tage 9200 Tickets verkauft. Auf den Besuch des Fahrerlagers müssen die Fans 2020 verzichten. Mitbringen müssen alle Besucher eine sogenannte Fit-to-attend-Erklärung, mit der sie versichern, keine Corona-typischen Symptome aufzuweisen. Die Vorlage dafür wird voraussichtlich zusammen mit den Online-Tickets zugeschickt. Am Einlass zu den Zuschauerpunkten wird außerdem Fieber gemessen.
»Das wird für alle eine große Umstellung«, so Björn Fröbe. Deswegen wird der RRWC auf der Website der Lausitz-Rallye eine FAQ-Sektion einrichten, auf der alle wichtigen Fragen beantwortet werden.

Über die 23. Ausgabe der Rallye

  • Termin: 5. bis 7. November
  • 12 Wertungsprüfungen auf insgesamt 165,34 Kilometern
  • davon 152,64 Kilometer auf Schotter, nur 14,8 Kilometer fester Untergrund
  • Start und Ziel am Tourismusinformationszentrum Boxberg
  • elf Zuschauerpunkte
  • Zentraler Umtauschpunkt für die Online-Tickets am alten Schwimmbad
  • detailliertes Hygienekonzept für Teams, Besucher und Helfer
  • zirka 500 ehrenamtliche Helfer im Einsatz
  • Prädikate: Endlauf der FIA European Rally Trophy, DMSB Schotter-Rallye-Cup, HD Schottercup, ADMV-Rallye-Meisterschaft, Sächsische Rallye-Meisterschaft


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