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Offener Brief an die Menschen in der Oberlausitz

Die Oberbürgermeister aus Weißwasser, Zittau und Görlitz wenden sich gemeinsam mit den Geschäftsführern der Krankenhäuser im Landkreis Görlitz sowie dem Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz mit Wünschen und einem offenen Appell an alle Menschen in der Oberlausitz.
Grafik: pm

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Der offene Brief im Wortlaut: Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, in wenigen Tagen beginnt das Weihnachtsfest und wir wünschen allen friedvolle Feiertage und einen guten Start ins Neue Jahr. Dabei möchten wir an die vielen Menschen erinnern, die auch in dieser Zeit wieder arbeiten oder in Bereitschaft dafür sind. Damit ermöglichen sie der Mehrheit die traditionelle Auszeit. Neben unseren Feuerwehren und Servicediensten sind das angesichts der aktuellen Umstände ganz besonders die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflege und Gesundheitswesen. Deshalb erinnern wir auch daran: Vor genau einem Jahr erlangte unsere Region traurige Bekanntheit durch internationale Meldungen zu überlasteten Krankenhäusern und Krematorien. In beängstigender Geschwindigkeit überrollte uns das Infektionsgeschehen. Wir alle wollten so etwas nie wieder erleben. Aber die aktuellen Erkrankungszahlen im Zuge von Covid-19-Infektionen in den Krankenhäusern von Zittau über Görlitz bis Weißwasser sind bedrohlich hoch. Als endlich die Impfstoffe zur Verfügung standen, wuchs die Hoffnung, die Pandemie-Einschränkungen hinter uns lassen zu können. Heute wissen wir es leider besser. Die Impfstoffe sind wirksam, aber es gelang nicht, in der notwendigen Geschwindigkeit ausreichend Menschen zu impfen. Das hatte viele Gründe: organisatorische wie kommunikative. Und so erleben wir nach einem trügerisch unbeschwerten Sommer nun erneut einen von vielen Sorgen belasteten Jahreswechsel. Die vierte Welle der Corona-Pandemie trifft uns erneut besonders heftig. Unseren Trost und neuen Lebensmut benötigen alle, die liebe Angehörige durch die Pandemie verloren haben. Uns allen ist dieses Jahr 2021 sehr an die Substanz gegangen und die Belastungen nehmen noch nicht ab. Wir haben es noch nicht geschafft. Bei allem Verständnis für die Enttäuschung über erneute Einschränkungen und die Belastungen für jede Familie, jedes Unternehmen und jede Organisation, rufen wir dazu auf, gerade jetzt zusammen zu halten und solidarisch gegen die Pandemie zu kämpfen. Wir tragen die temporären Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus aus Verantwortungsgefühl unseren Mitmenschen gegenüber mit – und bitten auch Sie alle darum. Wir appellieren mit diesem Offenen Brief an alle Mitmenschen in unserer Region:

  • Informieren Sie sich zum Pandemiegeschehen genau und über seriöse Quellen.
  • Setzen Sie Ihre Kraft für die Menschen ein, die Ihre Hilfe benötigen.
  • Distanzieren Sie sich von extremen Meinungen und Aktionen und lassen Sie sich nicht von radikalen Protesten vereinnahmen.
  • Werben Sie für Vertrauen in unsere Demokratie, in unsere exzellente Wissenschaft und die Unterstützung unserer Kolleginnen und Kollegen in Pflege und Gesundheitswesen.
  • Seien Sie rücksichtsvoll und bleiben Sie miteinander im Gespräch – ohne Hass und Hetze.
  • Halten Sie sich an die geltenden Hygienemaßnahmen.
  • Lassen Sie sich impfen, wenn es Ihnen gesundheitlich möglich ist.
  • Entlasten Sie unsere Krankenhäuser und Ärzte, indem Sie Unfallrisiken meiden.
Wir wollen ausdrücklich jenen Menschen Dank sagen, die in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen, bei den Rettungsdiensten und Krankentransporten seit Monaten für uns alle Unglaubliches leisten. Vieles, was die Adventszeit und die Feiertage besonders schön macht, ist derzeit leider nicht möglich. Lassen Sie uns dennoch ein besinnliches Weihnachtsfest feiern. Mit Umsicht und Vorsicht können wir das alle genießen: nach Impfung bzw. Tests das Zusammensein mit der engsten Familie und einigen Freunden, das traditionelle Weihnachtsessen, geschmückte Fenster und Bäume in unseren Städten, weihnachtliche Musik und Leckereien. Wir wünschen ein frohes Fest und ein glückliches Jahr 2022. Bleiben Sie bitte gesund und sorgen Sie dafür, dass das auch anderen gelingt. Herzlichst, Thomas Zenker (Oberbürgermeister der Stadt Zitta) Octavian Ursu (Oberbürgermeister der Stadt Görlitz) Torsten Pötzsch (Oberbürgermeister der Stadt Weißwasser) Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch (Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz) Steffen Thiele (Geschäftsführer Klinikum Oberlausitzer Bergland gGmbH und Kreiskrankenhaus Weißwasser gGmbH) Ines Hofmann (Geschäftsführerin Städtisches Klinikum Görlitz gGmbH) Sven Heise/Lutz Möller (Geschäftsführer der Malteser Sachsen-Brandenburg gGmbH) Daniela Kleeberg (Standortleitung Malteser Krankenhaus St. Carolus Görlitz)


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