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Drei neue Lebensretter

Die Löbauer Rettungshundestaffel hat drei frisch gebackene Flächensuchhunde. Der Weg dorthin dauert Jahre. Und er geschieht im Ehrenamt.

Geradewegs und ohne sich ablenken zu lassen läuft Momo auf die verletzte Person zu, die in einem Waldstück nahe Kottmarsdorf liegt. Der Cocker Spaniel setzt sich daneben und beginnt zu bellen. Auch als der Mann aufsteht und davonläuft, weicht Momo nicht von seiner Seite und bellt weiter. Das muss er auch, denn er muss den Rettungskräften zeigen, wo sich die Person befindet, die im Ernstfall Hilfe benötigt. Momo macht das perfekt. Eine Streicheleinheit und ein Leckerli gibt’s nach der Übung als Belohnung.  Momo ist einer von drei Hunden der Rettungshundestaffel des DRK in Löbau, die im Oktober die Prüfung zum Flächensuchhund bestanden haben. Auch Mila und Gauner haben das geschafft, so dass die Staffel jetzt über drei ausgebildete Suchhunde verfügt. Die zwei Vorgänger sind aus unterschiedlichen Gründen aus der Rettungshundestaffel ausgeschieden. Es musste also Nachwuchs her. Bis ein Hund alle nötigen Aufgaben bei der Flächensuche meistert, vergeht eine lange Zeit. Mindestens zwei, manchmal auch drei oder vier Jahre Training braucht es, bis ein Hund soweit ist. Und auch deren Besitzer müssen einiges lernen. Sie brauchen eine Sanitätsausbildung und müssen sich auch mit Funk und GPS auskennen.

Hund muss Eignungstest bestehen

Die zwölf Ehrenamtlichen, die derzeit mit ihren Vierbeinern die Rettungshundestaffel des DRK Löbau bilden, trainieren zweimal pro Woche gemeinsam. Dann geht’s raus in den Wald. »Außerdem üben wir natürlich auch zu Hause mit unseren Hunden«, sagt der stellvertretende Staffelleiter Lutz Röntsch. Für die Prüfung zum Flächensuchhund ging’s für die Tiere und deren Frauchen und Herrchen nach Radebeul. »Bevor ein Hund so eine Prüfung ablegen kann, muss er zuerst einen Eignungstest bestehen«, erklärt Lutz Röntsch. Die Tiere dürfen sich beispielsweise nicht von Lärm, optischen Reizen und auch Rauch und Feuer ablenken lassen. Und am wichtigsten: Sie dürfen gegenüber Menschen keine Aggression zeigen. »Im Einsatz treffen sie auf eine fremde Person, die vielleicht ängstlich oder aggressiv reagiert«, erklärt Lutz Röntsch. Auch hier muss das Tier die Nerven bewahren. Noch sind die drei frisch geprüften Hunde nicht Einsatzbereit. »Bevor sie in den Einsatz dürfen, müssen wir noch an einer Suche teilnehmen, bei der ein Ernstfall simuliert wird«, erklärt Karola Röntsch. Das soll noch in diesem Jahr geschehen, so dass Momo, Mila und Gauner ab kommendem Jahr einsatzbereit sind. Wenn der Piepser geht und irgendwo in Sachsen Rettungshunde gebraucht werden, dann muss oft auch die Rettungshundestaffel aus Löbau raus »Es kann passieren, dass Samstagnacht um 3 Uhr der Piepser geht und wir uns auf den Weg nach Dresden oder Leipzig machen«, sagt Lutz Röntsch. Denn die Staffel kommt im ganzen Freistaat zum Einsatz, durchkämmt dann in Zusammenarbeit mit anderen Hundestaffeln riesige Gebiete.


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