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Die Jugend will den Strukturwandel mitgestalten

Unter dem Motto: „Wir suchen deine Ideen für die Lausitz!“ veranstaltete die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) ein Jugendmeeting in Weißwasser. Junge Lausitzerinnen und Lausitzer aus Sachsen und Brandenburg entwickelten dabei spannende Projekte und machten deutlich: „Wir wollen die Lausitz und den Strukturwandel mitgestalten!“
Gute Stimmung nach dem Jugendmeeting der „Mission 2038“ in Weißwasser. Diese Jugendlichen wollen mit ihren Ideen den Strukturwandel mitgestalten. Foto: Jörg Bartusch, Deutsch Kinder- und Jugendstiftung

Gute Stimmung nach dem Jugendmeeting der „Mission 2038“ in Weißwasser. Diese Jugendlichen wollen mit ihren Ideen den Strukturwandel mitgestalten. Foto: Jörg Bartusch, Deutsch Kinder- und Jugendstiftung

In Kooperation mit der Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Sachsen, dem Soziokulturellen Zentrum Telux, der Agentur „ipunct“ und dem „Institute For Advanced Sustainability Studies e.V.“ lud die DKJS mit ihrem Programm „Mission 2038“ junge Lausitzerinnen und Lausitzer zu einem Jugendmeeting in die Hafenstube Weißwasser ein. Insgesamt kamen 15 Jugendliche aus der brandenburgischen und sächsischen Lausitz zusammen. „Speziell in der Lausitz haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Formate zu entwickeln und Gespräche zu führen, um jungen Leuten deutlich zu machen, dass hier gerade Strukturwandel passiert und dass sie darauf Einfluss nehmen können“, meint Anikó Popella, Projektleiterin der Mission 2038. Der Oberbürgermeister von Weißwasser, Torsten Pötzsch, eröffnete die Veranstaltung, kam anschließend mit den Jugendlichen ins Gespräch und bot ihnen in vielen Fällen seine Hilfe an. „Ihr müsst die Zukunft dieser Region mitgestalten und es ist ganz wichtig, dass ihr heute mitmacht und Eure Ideen einbringt“, sagte er der OB in seiner Eingangsrede.

Jugendliche Ideen für die Lausitz

Zunächst wurden verschiedene Projektideen von den Jugendlichen gesammelt, zu denen dann mehrere Arbeitsgruppen gebildet wurden. Danach wurden die Ideen in zwei Projektphasen konkretisiert und zum Abschluss des Meetings vor allen Teilnehmenden präsentiert. Folgende Ideen wurden dabei entwickelt: „Plattform für jugendgerechte Kommunikation im Strukturwandel“ – lausitztypische Ausflugs- und Freizeitangebote sollen besser sichtbar gemacht werden – von Jugendlichen für Jugendliche. Speziell sollen hierfür jugendaffine Kanäle wie Instagram oder TikTok genutzt werden. Eine Gruppe aus Weißwasser möchte derweil einen Jugendstadtrat gründen. Dieser soll die Interessen der Jugendlichen in der Stadt repräsentieren und den Stadtrat beraten. Eine Idee, die auf offene Ohren beim OB Herrn Pötzsch stieß. Eine andere Jugendgruppe möchte eine App entwickeln bzw. mit einer bereits bestehenden zusammenarbeiten, um die möglichen Freizeitaktivitäten in Weißwasser zu bündeln und sichtbarer machen. Ob Mini-Golf, Geocaching oder Fotospots – die App soll für Jung und Alt die Attraktivität der Region hervorheben. Eine Jungsgruppe hat bereits angefangen, einen Bauwagen als Treffpunkt auszubauen. Auch hier bat Torsten Pötzsch seine Hilfe an, indem er regionale Bauunternehmen für eine materielle Unterstützung begeistern möchte. Die Initiative „Jugendwandeltstrukturen“ (JWS) aus Cottbus entwickelte die Idee von regelmäßigeren Treffen und Workshops für junge Menschen an wechselnden Orten in der gesamten Lausitz. JWS will dabei als Sprachrohr und verbindendes Element zwischen Jugendlichen und Politik agieren. Dabei wollen sie zum einen Aufklärung betreiben und zum anderen die Motivation weiterer Kinder und Jugendlicher wecken, sich im Strukturwandel zu engagieren. Der OB von Weißwasser und zugleich Sprecher der Lausitzrunde, zeigte sich auch von dieser Idee sehr begeistert und will sich dafür einsetzen, die Jugend mit dem kommunalen Bündnis der Lausitzer Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zu vernetzen. Ein krönendes, jährlich stattfindendes Festival soll diesem Projekt einen coolen Rahmen geben, bei dem sie sich die Initiatoren auch mit Jugendlichen aus den anderen Strukturwandelregionen Deutschlands, wie etwa dem mitteldeutschen und dem rheinischen Revier, vernetzen wollen.

Förderung für alle Projekte

Am Ende der Veranstaltung stand fest, dass alle fünf entwickelten Projekte eine Förderung bekommen sollen. Die DKJS stellt dafür finanzielle Mittel von insgesamt 2.500 Euro bereit und will die jeweiligen Gruppen auch bei der Umsetzung unterstützen. Dafür lud die DKJS alle Teilnehmer des Jugendmeetings am gestrigen Montag erneut nach Weißwasser ein, wo sie im Rathaus mit den engagierten Jugendlichen die nächsten Projektschritte besprachen. „Aus unserer Sicht ist es unumgänglich, junge Leute im Strukturwandelprozess zu beteiligen, weil sie diejenigen sind, die die jetzigen Entscheidungen in Zukunft tragen müssen und es dadurch die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie in der Lausitz bleiben“, betont Anikó Popella. Das Jugendmeeting war für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Das bestätigten auch die Teilnehmer. „Der Austausch hat mir sehr gut gefallen und ich finde es super, dass unsere Ideen wirklich umgesetzt werden können“, so Lea Diesner aus Calau. Anton Kröber aus Cottbus meint: „Es ist eine Aufbruchstimmung in der Lausitz ist zu spüren durch viele spannende Projekte und Ideen.“ Das sei motivierend und dabei sollten die jungen Menschen aus der Lausitz unbedingt mitgenommen werden. 


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