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STARK für die LAUSITZ

Mr. F 60: „Wir nennen es ganzheitliche Wirtschaftsförderung

Der Arbeitsplatz von Amtsdirektor Gottfried Richter wird in erster Linie natürlich vom Verwaltungshandeln für die Gemeinden des Amtes Kleine Elster (Niederlausitz) bestimmt. Hauptschwerpunkt und Chefsache ist aber die Entwicklung des Besucherbergwerks F 60, der Sport- und Eventpark Bergheider See und die Wirtschaftsförderung im gesamten Amtsgebiet, besonders die Neuansiedlungen im Gewerbe- und Industriepark Massen.

Überzeugung ist Schwerstarbeit

Bereits 1995 entstand die Idee, im Rahmen der Bergbausanierung die Tagebaubrücke F60 zu erhalten. Bürgermeister Ditmar Gurk aus Lichterfeld und Amtsdirektor Gottfried Richter entwickeln gemeinsam das Projekt.
1998 wurde die Förderbrücke durch die Gemeinde Lichterfeld erworben. Voraus gingen Jahre der Planung und einer nachhaltigen Entwicklung des Standorts.
„Das war Schwerstarbeit, die politischen und fachlichen Entscheidungsträger zu überzeugen, in das Besucherbergwerk Millionen zu investieren“, erzählt Gottfried Richter.

Die einen empfanden es als großartige Idee, andere wiederum waren skeptisch bis ablehnend. Mut, kein Übermut, sondern solide fachliche Vorbereitung konnten letztlich alle Entscheidungsträger überzeugen, das Vorhaben, was am Ende 8 Mio. EUR kostete, zu beginnen. Die Vision eines Besucherbergwerks mit angestrebten ca. 25.000 Besuchern/Jahr ging mehr als auf.
Es wurden schließlich bis zu 70.000 Besuchern/ Jahr. Der Amtsdirektor für die Gemeinde Lichterfeld als Bergwerksunternehmer, eine gemeinnützige GmbH als Betreiber und ein Förderverein zur öffentlichen Unterstützung bilden eine schlagkräftige Einheit, die das Gesamtkonzept zum Leben erweckte. Gottfried Richter als Bergwerksdirektor, von einigen auch Mr. F 60 genannt, managt das Projekt erfolgreich seit über 20 Jahren.

Besucherbergwerk trägt sich selbst

1,2 Mio. Besucher, dabei unter anderem Bundespräsident Rau, Bundeskanzler Gerhard Schröder, die Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, der damalige Außenminister und heutiger Bundespräsident Frank Walter Steinmeier sowie Vizekanzler Olaf Scholz gehörten zu den prominenten
Besuchern. Das Besucherbergwerk trägt sich finanziell selbst, so dass die Gemeinde Rücklagen für den Korrosionsschutz bilden kann. Eine 500 Meter lange und 80 Meter hohe Stahlkonstruktion muss, in die Jahre gekommen, auch einmal frisch gestrichen werden. Das wird nicht ohne öffentliche Zuschüsse gehen.
Die ehemalige Förderbrücke F 60 erregte auch internationales Aufsehen als Starprojekt der Internationalen Bauausstellung IBA Fürst-Pückler-Land. Zu den Besuchern zählen auch Menschen aus Asien und Amerika, die den langen Weg nicht scheuen, die größte bewegliche Arbeitsmaschine der Welt zu besichtigen.

Gesamtkonzept Energiewende

Der Kohletagebau hat natürlich auch ein sogenanntes Restloch hinterlassen. Dies ist heute der Bergheider See im Süden der Tagebaubrücke mit einer Größe von 360 Hektar. Die nächste Herausforderung für Gemeinde und Amt die Fläche zu einem Sport- und Event See zu entwickeln, stellte Amtsdirektor Gottfried Richter vor weitere, neue Herausforderungen. Er lacht: „Ich musste dafür vom Bergmann zum Seemann mutieren.“

Als Mitglied im Vorstand des Lausitzer Seenlandes Brandenburg wurde die Aufgabenverteilung zwischen den Seestandorten Senftenberg, Großräschen, Altdöbern und Lichterfeld zwischen den Bürgermeistern und Amtsdirektoren abgestimmt. Aufgrund der bereits etablierten Events stimmte die Gemeindevertretung der Entwicklung zum Sport- und Event See zu. Die Nutzung einer über 100 Hektar großen Fläche am Nordufer des Bergheider Sees wurde bereits 2014 im Rahmen eines Bebauungsplanes festgemacht. Hauptaufgabe, die heute abgeschlossen ist, war die Herstellung aller Erschließungs- und Infrastrukturmaßnahmen wie mehrere Kilometer Straße sowie Trink- und Abwasserleitungen. Zielstellung im Gesamtkonzept für die Ansiedlung von Ferienhäusern, Camping- und Caravanplätzen, gastronomische und Beherbergungsbetriebe sowie eines kleinen Hafens ist die Verwendung regenerativer Energien. Eine ist z. B. die Nutzung des Sees ausschließlich mit alternativen Antriebsarten und natürlich mit Muskelkraft.

autartec-Haus auf dem See

Diese Besonderheit kommt vor allem mit dem Bau des autartec-Hauses zum Ausdruck. In diesem Jahr erschloss die Gemeinde 18 Ferienhaus-Parzellen und vermarktete alle erfolgreich. Die Entwicklung des
Besucherbergwerks und des Bergheider Sees konnte natürlich nur auf der Basis der Maßnahmen des Verwaltungsabkommens zur Erhöhung des Folgenutzungsstandards der ehemaligen Braunkohlengebiete bewerkstelligt werden.
"Wir nutzen bis seit 25 Jahren Landes- und bundesfördermittel und arbeiten erfolgreich mit der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) zusammen und haben noch einige gemeinsame Projekte in Vorbereitung."

Bis heute flossen insgesamt über 15 Mio. EUR in den Standort.
Kontakt:
Amt Kleine Elster (Niederlausitz)
Amtsdirektor Gottfried Richter
Turmstr. 5
03238 Massen-Niederlausitz
Telefon: +49 3531 78222
www.amt-kleine-elster.de


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