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Luft am Po macht Babys froh

Pampern oder klassisch wickeln? Für ein junges Tröbitzer Unternehmen längst eine Frage von Ehre und Vernunft. Karla Fornoville und Alexandra Logemann sind überzeugt: Baby-Pos gehören nicht in Plastikhüllen.
Das Credo von Karla Fornoville und Alexandra Logemann: Mehr Gesundheit und weniger Müll. Foto:wit

Das Credo von Karla Fornoville und Alexandra Logemann: Mehr Gesundheit und weniger Müll. Foto:wit

Seit 2017 auf dem Online-Markt, ist aus dem Start-up »Foxy-Baby« inzwischen eine kleine Institution für junge oder potenzielle Eltern geworden. Weshalb sich die beiden Frauen entschlossen haben, ihre Manufaktur so zusagen auch offline zu stellen. Derzeit werkeln zwar noch die Zimmerleute im zukünftigen Schauraum - die Schneidertische und Versandregale stehen aber schon.

Wiege der Windeln

Am Standort Tröbitz soll schon bald die Entwicklung von Prototypen und die Produktion von Kleinserien von Stoffwindeln inklusive Versand über die sprichwörtliche Bühne gehen. Und wie der Zufall manchmal so spielt, in einer Region die man zurecht als »Wiege der Windeln« bezeichnen darf und die eng mit dem Namen VEB »Baby-Chic« Finsterwalde verbunden ist. Ganze Generationen süßer DDR-Schnuckelchen wurden hier von fleißigen Näherinnen aus der Sängerstadt trockengelegt. Wie auch immer, der Markt für Stoffwindeln sei längst überreif, ist Karla Fornoville, selbst Mutter von vier Kindern, fest überzeugt und weiß offenbar genau wovon sie spricht: »Wegwerfwindeln enthalten viele Kunststoffe und verursachen deutschlandweit schätzungsweise 3,2 Milliarden Liter umweltschädlichen Müll. Was wir uns in Zeiten von Klimawandel und Umweltverschmutzung nicht mehr leisten sollten.«

Echte Alternative

Alexandra Logemann dazu: »Als mein erstes Kind unterwegs war, fing ich an mich mit dem Thema Wickeln auseinander zu setzen. Wegwerfwindeln kamen für mich vor allem wegen der Unmengen an Müll gar nicht in Frage. Mein zartes Baby in Plastik einpacken, das wollte ich auch nicht. So kam es irgendwann zur Initialzündung und schließlich zur Gründung unserer Windelmanufaktur. Foxy-Baby Stoffwindeln sind eine echte Alternative zu Wegwerfwindeln hinsichtlich Handhabbarkeit, Passform und Design. Abgesehen vom Windelmüll, der zuweilen ganz dezent vor der Haustür oder im Hausflur gelagert wird, damit es in der Wohnung nicht so müffelt, tun sie dem Baby-Po auch nicht besonders gut. Unsere Windeln werden aus feinem Bio-Jersey mit einer hautfreundlichen Membran gefertigt.« Luft am Po macht schließlich Babys froh, so das Fazit beider Frauen.

Eimer mit Know-how

Und damit jungen Muttis der Wechsel oder der Systemwandel etwas einfacher gemacht wird, haben sich die beiden Manufakturleiterinnen gleich ein ganzes Windel-Konzept ausgedacht. Als »Umsteiger-Paket« gibt es da zum Beispiel ausreichend Windelhosen und Einlagen mit »Upgrade-Funktion« inklusive Windeleimer und selbstentleerendem Waschsack. Was sich da selbst »entleert« dürfte relativ klar sein, aber wie solch eine Gerätschaft tatsächlich funktioniert, findet man ausführlich beschrieben und zudem geruchsneutral auf der Homepage www.foxy-baby.de.

Vor- und Nachteile

Übrigens, seit den 50er Jahren gibt es Einmalwindeln, beispielsweise vom Hersteller Pampers. Dennoch sind die guten alten Stoffwindeln auch wieder auf dem Vormarsch. Vor- und Nachteile haben beide Techniken.


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