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Leinen los für den Trimaran

Der Bergheider See ist um eine Attraktion reicher. Das neue Konferenzboot »aquaforum« hat die Jungfernfahrt gemeistert.
Die kleine Martha, Enkelin des Amtsdirektors Gottfried Richter (l.), bei der Bootstaufe des Konferenzbootes »aquaforum« auf dem Bergheider See. Foto: wit

Die kleine Martha, Enkelin des Amtsdirektors Gottfried Richter (l.), bei der Bootstaufe des Konferenzbootes »aquaforum« auf dem Bergheider See. Foto: wit

Neben dem Besucherbergwerk F60 und dem schwimmenden »autartec-Haus« bereichert jetzt eine neue Attraktion den Bergheider See. Ein neues solarbetriebenes Seminar- und Konferenzboot ankert jetzt im Hafen. Ins Rollen gebracht wurde das Projekt durch den Institutsleiter des Frauenhofer Instituts, Prof. Dr. Matthias Klingner und Amtsdirektor Gottfried Richter. »Vor zweieinhalb Jahren kam die Idee für ein Konferenzboot auf. Zunächst sollte alles ganz einfach werden, doch dann sagte er: Bloß nicht so ein Container auf Pontons. Diese Diskussion über die Optik war dann die Geburtsstunde des Bootes«, erläutert Gottfried Richter den Entstehungsprozess. Aus der Idee ist inzwischen Wirklichkeit geworden. Nachdem Ende des vergangenen Jahres der knapp 23 Tonnen schwere Rohbau zu Wasser gelassen wurde, konnte letzte Woche die feierliche Bootstaufe und die erste Jungfernfahrt des »Aquaforums« stattfinden. »Möglich war dieses Projekt jedoch nur mit der Unterstützung unserer Sponsoren, da es allein aus Eigenmitteln und ohne Fördergelder finanziert wurde«, betont Gottfried Richter.

Gebaut in Philadelphia

Auf der Suche nach möglichen Unterstützern, die im besten Fall schon Erfahrungen mit solchen Projekten haben, wurde Gottfried Richter dann in Philadelphia fündig. Die Firma Jacko Schiffbau und Yachtservice GmbH aus der Nähe von Storkow wurde mit »ins Boot geholt« und mit dem Bau des innovativen Konferenzbootes betraut. »Für uns als mittelständisches Unternehmen war dieser Bau ein sehr interessantes Projekt. Wir sind sogar als Sponsor mit eingestiegen«, erklärt Marcus Börner, kaufmännischer Leiter der Jacko Schiffbau und Yachtservice GmbH. »Es dient als Aushängeschild für die Region und wir sind besonders stolz, dass alle beteiligten Firmen aus Brandenburg stammen. Es ist also ein echtes Projekt von Brandenburgern für Brandenburger.« Im Laufe der Planungszeit wuchsen nicht nur die Ansprüche der Beteiligten an das Konferenzboot, sondern auch die Ausmaße des Bootes selber. Der Trimaran misst 16,5 Meter in der Länge sowie sieben Meter in der Breite und bietet Platz für etwa 30 Seminarteilnehmer bei voller Bestuhlung. Bei Veranstaltungen ohne Bestuhlung finden bis zu 60 Menschen im Innenraum Platz. Zusätzlich gibt es ein begehbares Oberdeck. Neben der Jacko Schiffbau und Yachtservice GmbH haben sich auch die Sparkassenstiftung »Zukunft Elbe-Elster«, das Frauenhofer Institut Ingenieur- und Sachleistungen, die Kjellberg-Stiftung und die Euros-Stiftung an der Finanzierung beteiligt. Auch der Lausitz-Beauftragte, Dr. Klaus Freytag, war bei der Eröffnung des solarbetriebenen Konferenzschiffes zu Gast. »Wir brauchen Leute mit so viel Mut. Dieses Projekt ist ein sehr gutes Beispiel für gelungene Transformation in der Lausitz.«

Feierliche Bootstaufe

Damit das »Aquaforum« auch in Zukunft nicht im Bergheider See versinkt, wurde es ordentlich getauft. »Die Bootstaufe ist eine alte Tradition. Sie soll dem Boot Glück und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel bringen. Bootstaufen durch einen Mann bringen jedoch Unglück und auch nicht jede Frau darf die Schiffstaufe vollziehen«, erklärt Prof. Dr. Matthias Klingner die Bedingungen. »Es muss eine Jungfrau sein, die das Schiff tauft«, fügt er mit einem Schmunzeln hinzu. Diese ehrenvolle Aufgabe durfte schließlich Martha, die Enkeltochter des Amtsdirektors Gottfried Richter übernehmen. Vor der beeindruckenden Kulisse der F60 und mit Blick auf die Weite des Bergheider Sees bietet sich hier eine einzigartige Location für besondere Anlässe und Events. Betreiber und Ansprechpartner für Interessenten ist die F60 Concept GmbH.


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