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jw/asl

Premiere für den Flügel beim Festival

Komponistinnen erobern Finsterwalder Konzertreihe »digital und real«. Tickets gibt es mit Zugangscode.
Johanna Zmeck und Nassib Ahmadieh. Foto: ws

Johanna Zmeck und Nassib Ahmadieh. Foto: ws

Die Organisatoren des Finsterwalder Kammermusikfestivals lassen sich durch Corona nicht unterkriegen. Gemeinsam mit der Stadt Finsterwalde lassen sie Musik weiterklingen beim 11. Festival der Kammermusik in der Sängerstadt. Sechs Konzerte gibt es unter dem Motto »digital und real« vom 26. Februar bis zum 5. April. Dabei erlebt der kürzlich vom Kulturverein K§ erworbene hochwertige Steinway & Sons Flügel seine Konzertpremiere. Während der Konzertreihe hatte die Corona Krise im vergangenen Jahr die Musiker von der Bühne geholt. Das wird diesmal nicht passieren, denn die Festival-Organisatoren Johanna Zmeck und Nassib Ahmadieh haben mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept und technischem Aufwand die Konzerte vorbereitet. Alle Konzerte werden jeweils Freitagabend (außer am Ostermontag) real in der Aula des Sängerstadt-Gymnasiums gespielt und dabei aufgenommen, allerdings ohne Zuhörer vor Ort, solange die Corona-Einschränkungen das nicht ermöglichen. Jeweils am Sonntag um 18 Uhr werden die aufgezeichneten Konzerte digital ausgestrahlt. »Was in zehn Jahren mit dem Festival aufgebaut wurde, wollen wir uns und unserem Publikum durch Corona nicht nehmen lassen«, sind Johanna Zmeck und Nassib Ahmadieh fest entschlossen. Schon im Advent haben sie erfolgreich Streaming-Konzerte gesendet. Für die digitalen Konzerte des Kammermusikfestivals sind Karten mit Zugangscode über das Ticketportal Reservix für 15 Euro erhältlich. Bis 30 Minuten vor Beginn des Streaming-Konzertes können Karten erworben werden. »Natürlich hoffen wir auf eine baldige Lockerung der Einschränkungen und dass wir vielleicht einige der letzten Konzerte für eine begrenzte Besucheranzahl vor Ort anbieten können«, so Nassib Ahmadieh. »Trotzdem werden dann die Streaming-Konzerte weiter angeboten.« Für die sechs Konzerte konnten renommierte Ensembles gewonnen werden, von denen einige bereits erfolgreich im Rahmen der Festivals vergangener Jahre konzertiert haben. So das Posaunenquartett »0pus 4« aus Leipzig, das als reines Posaunenquartett zum Abschluss des Kammermusikfestivals 2017 das Publikum in der Trinitatiskirche auf ihren speziellen Posaunen mit weichem Klang begeisterte. Voll des Lobes waren damals die vier Musiker vom Gewandhausorchester, der Sächsischen Bläserphilharmonie und der Staatskapelle Halle für die Organisatoren des Finsterwalder Festivals. Sie kommen jetzt gern wieder und eröffnen das 11. Kammermusikfestival am 26.02. mit vielfältigen Stücken aus verschiedenen Epochen. Natürlich werden sie auch das Werk einer Komponistin zu Gehör bringen, denn »Werke von Komponistinnen« stehen in diesem Jahr im Mittelpunkt der Konzertreihe. Vor allem Johanna Zmeck freut sich, damit Frauen, die es oft schwer hatten, sich in von Männern dominierten Zeiten durchzusetzen, eine Bühne zu geben und bekannter zu machen. So werden Werke von Clara Schumann, Fanny Hensel, Louise Farrence, Nadia und Lili Boulanger, Alma Mahler-Werfel und Rebecca Clarke zu Gehör gebracht. Natürlich sind Johanna Zmeck und Nassib Ahmadieh nicht nur Organisatoren, sondern bereichern das Festival wie in jedem Jahr als Pianistin und Cellist. Diesmal wie bereits im vergangenen Jahr im Trio Eisa. Erstmals wird beim Festival der unlängst durch den Finsterwalder Kulturverein K3 erworbene Steinway & Sons Flügel in Finsterwalde erklingen. Auch der bekannte Pianist Martin Helmchen, der den Flügel mit ausgewählt hat, konzertiert darauf. Als ein Höhepunkt der Konzertreihe ist er im Duo mit seiner Frau, der Cellistin Marie Elisabeth Hecker, zu erleben.


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