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Zweiter Rückblick mit Einblick

Seit Jahren bildet die Kleine Galerie »Hans Nadler« in Elsterwerda eine feste Größe der hiesigen Kulturlandschaft.
Sebastian Pöschl und Georgios Wlachopulos (v.r.) mit filigranen Rohfederzeichnungen. Foto: ws

Sebastian Pöschl und Georgios Wlachopulos (v.r.) mit filigranen Rohfederzeichnungen. Foto: ws

Klein aber immer fein präsentiert sie regelmäßig Ausstellungen bildender Künstler der Region und von Kulturschaffenden, die zur Region oder zum Namensgeber einen Bezug haben. Eine Dauerausstellung im Obergeschoss macht mit Hans Nadler (1897 bis 1958) bekannt und zeigt ihn als Künstler mit überregionaler Bedeutung. Ein Künstler, der die Einrichtung unter dem Dach des Heimatvereins Elsterwerda schätzt und hier zum wiederholten Mal seine Arbeiten zeigt, ist Georgios Wlachopulos. Gerade eröffnet wurde seine Ausstellung »Rückblicke 2« mit Einblicken in verschiedene künstlerische Arbeitsweisen von Wlachopulos, der 1939 in Mandra (Griechenland) geboren wurde, seit 1950 in der DDR lebt und einst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studierte. Während Wlachopulos in der vorigen Woche gemeinsam mit Galeriebeirat Sebastian Pöschl seine Ausstellung kuratierte, erzählte der Maler, der seit 1963 in Kotschka bei Elsterwerda lebt und freiberuflich als Maler und Grafiker tätig ist, dass er für eine Woche nach Paris reist. Bevor es jedoch in seine Traumstadt ging, gab es eine Menge zu tun. »Rückblicke 2« heißt die Schau. Natürlich ist Paris mit gezeichneten Impressionen in der Ausstellung vertreten ist. 1986 durfte Wlacho, wie ihn Freunde nennen, zu Besuch nach Griechenland reisen und schaffte es, zuvor seine Traumstadt zu besuchen. Er brachte von dort einen großen Fundus an Blättern mit nach Hause, die er vor der Wende bei Ausstellungen besser nicht zeigen wollte. Seit dem ersten Paris Besuch träumt Georgios Wlachopulos von einer erneuten Reise in die Seine-Metropole. Seine Kinder haben es jetzt möglich gemacht. Sie schenkten ihm die Reise zum Geburtstag. »Rückblicke 1« von Wlachopulos gab es vor etlichen Jahren in der Nadler Galerie. Auch »Rückblicke 2« heißt, verschiedene Seiten seines künstlerischen Schaffens über sechs Jahrzehnte auszustellen. Filigrane Rohrfederzeichnungen vom »Meeresrauschen« der Nordsee, farbenprächtig Acrylarbeiten, grafische Arbeiten sowie Werbe-Collagen und große Bildbänder als Hommage an seine baugebundene Kunst, die zum Beispiel am Krankenhaus Elsterwerda, an der Sporthalle Finsterwalde und jetzt wieder in Weißwasser zu sehen ist. Seit diesem Jahr hat Sebastian Pöschl, auch als Musiker und Musikschullehrer bekannt, die Leitung der Galerie übernommen. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Galeriebeirates Klaus Kunschke, Bürgermeisterin und Vereinsvorsitzende Anja Heinrich, Stephan Creutzburg, Gerhard Scherf, Christel Rockstroh, Dr. Birgit Katzendobler, Bernd Fichtner, Wolfgang T. Müller und Michael Thomas Sachs möchte er die Ausstellungs- und Veranstaltungstradition der Galerie fortsetzen aber auch neue Akzente setzen. Ein anspruchsvolles Programm ist für 2022 vorbereitet. Nach Wlachopulos ziehen im Januar Kunsttalente des Elsterschloss-Gymnasiums in die Galerie ein, danach werden die Künstlerinnen Stephanie Mai aus Gröbitz und Luise Walter aus Schönewalde Frauenpower in die Galerie bringen, bevor mit Steffen Martens Maler, Bildhauer und Zeichner aus Cottbus »Selbstzeugnisse« zeigt und im Herbst Künstlerinnen vom Atelierhof Werenzhain eine Gruppenausstellung präsentieren.


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