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Carola Pönisch

Stadt plant Mikrodepot für die letzte Meile

Wie kann Lieferverkehr und damit Lkw-Aufkommen in einer Großstadt minimiert werden? Die Lösung heißt Mikrodepot: kleinere, emissionsfreie und geräuscharme Lieferfahrzeuge mit Elektroantrieb sorgen für Zustellungen und Abholungen. Ein erstes Depot soll die Dresdner Neustadt entlasten.
Luftbild des Mikrodepot-Standortes an der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße / ©Landeshauptstadt Dresden

Luftbild des Mikrodepot-Standortes an der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße / ©Landeshauptstadt Dresden

Der Förderbescheid des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur liegt vor: Mit 244.000 Euro aus dem Programm „Städtische Logistik“ wird das BMVI das Projekt Mikrodepot (Gesamtkosten 350.000 Euro) fördern. Was ist ein Mikrodepot? Das sind Orte, an denen die Güter der Versender aus Deutschland und Europa über etablierte Paket- und Stückgut-Logistiknetze ankommen und letztmalig für die „letzte Meile“ an Haustüren, in Geschäfte oder Firmen, umgeschlagen werden. Von dort aus erfolgt die Verteilung in einem Radius von etwa drei bis fünf Kilometern, idealerweise mit Elektrofahrzeugen oder per Lastenrad. Ob diese theoretische Idee in der Praxis funktieren kann, soll mit dem ersten Mikrodepot für Dresden geklärt werden. Das entsteht in der Dresdner Neustadt an der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße auf einer Gesamtfläche von 480 Quadratmetern. Von hier aus sollen die Innere und Äußere Neustadt beliefert werden. Dafür baut das Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung auf dem Areal eine Leichtbauhalle, Container und Sozialräume auf. Wann wird es gebaut? Planung, Ausschreibung der Leistungen, Baumaßnahmen für Medienerschließung und Vorbereitung des Untergrundes sowie das Aufstellen der mobilen Gebäude sollen im Laufe des nächsten Jahres erfolgen. Die Eröffnung des ersten Mikrodepots ist für Ende 2022 geplant. Grundstückseigentümer ist die Deutsche Bahn. Betreiber des ersten Mikrodepots ist Smart City DB der DB Station&Service AG. Als Pilotprojekt sammeln Stadt und Betreiber für vier Jahre Erfahrungen. Perspektivisch soll ein Mikrodepot in den Bahnbögen am Neustädter Bahnhof untergebracht werden. "Absichtserklärungen von vier großen Logistikunternehmen liegen vor, die das Mikrodepot als Pilotprojekt für die Verteilung ihrer Waren nutzen wollen", heißt es aus dem städtischen Amt für Wirtschaft.


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