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Zimmis Einwurf – Befreiungsschlag

Ein Befreiungsschlag war diese göttergleiche Veranstaltung mit der Auslobung des Weltfußballers des Jahres in Zürich.

Selbst Ronaldo war entspannt, als er seinen Titel an Messi verlor. Die Moderatoren waren locker wie selten. Weg vom ewigen Protokoll. Fußball wird erstaunlicherweise immer noch gespielt. Ohne Blatter und Platini. Ist das nicht der Beweis, dass wirklich jeder im Leben ersetzt werden kann. Im Gegenteil, alles ging viel besser. Ein Befreiungsschlag gelang den Eislöwen. Keine Schulden mehr dank eines Super-Winterderbys vor ausverkauftem Dresdner Fußball-Stadion. Alle, die nun nicht unbedingt Edelfans der hiesigen Kufencracks waren, sind mehr als zufrieden nach Hause gegangen. Dabei war das Ergebnis nur Nebensache. Die Show war es, die überzeugte. Und Eishockey ist nun einmal Show. Mit allem Drum und Dran. Zwar schaute garantiert der Fußballbund gierig auf das Schluss-Feuerwerk. Schließlich hätten die Bosse in Frankfurt wieder richtig ihre Portokassen aufgefüllt. Gut, die Eishockeyverantwortlichen des Verbandes lassen sich auch eine ordentliche Summe überweisen, weil sie doch ihr Okay gegeben haben. Alle haben praktisch gewonnen. Selbst das Dresdner Rathaus. Und die haben ja immer versucht, dem Sport in unserer Stadt nur das Notwendigste zur Verfügung zu stellen. Wenn die Elbe nicht durch die alte Eishalle geflutet wäre, würde immer noch darin gespielt. Und jetzt kommt der Haken. Alle, die etwas Ahnung von diesem Sport haben, bescheinigen urplötzlich Dresden als Standort eine immense Kraft. Ach was! Seit 25 Jahren höre ich genau diese Sprüche. Aber in Wirklichkeit halten sich in Deutschland alle in der geschlossenen Gesellschaft fein an den Händchen. Auch wenn die bereits feucht sind. Auch der Ideengeber für dieses Spektakel, Eislöwen-Geschäftsführer Schnabel, spricht offen davon, dass die über 800.000 Euro Kaution für einen Erstliga-Platz nie und nimmer zu stemmen sind. Kein Befreiungsschlag dagegen im deutschen Volleyball. Frauen und Männer sind im Gleichschritt für Olympia gnadenlos gescheitert. Dabei ist das Aus der Mädels dank einer beispiellosen Unsportlichkeit der Türkinnen, die ihre Begegnung gegen Holland einfach wegschenkten, sehr zum Nachdenken. Vielleicht sogar ein Politikum? Auch die Spiele des VC Olympia Berlin wie am Montag beim DSC zählen dazu. Ihr Gert Zimmermann


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