Carola Pönisch

Putzteufel in der Frauenkirche

Bis Freitag hat Dresdens berühmtes Gotteshaus geschlossen. Zum siebten Mal steht Großreinemachen und Reparieren an. Immerhin hinterlassen fast zwei Millionen Besucher jährlich so einige Spuren.

Bis zu 35 Handwerker  werden an manchen Tagen vor Ort sein, um an besonders stark frequentierten Stellen wie den Türen zum Kirchraum und Handläufen in den Treppentürmen Anstriche auszubessern, das Gestühl zu warten und zu pflegen und Anlagen zu prüfen. Klaus Franke und Mandy Tietze von der Chemnitzer Tischlerei Sebastian Schulz sind jedes Jahr dabei. Für einige Arbeiten werden kleinere Gerüste aufgebaut, der Geruch von Farbe und Pflegeölen wird in der Luft liegen und Reinigungskräfte nutzen je nach Einsatzort Ziegenhaarpinsel oder Rucksacksauger. Die meisten Handwerker kennen die Frauenkirche gut, haben sie doch bereits in den vergangenen Jahren die Arbeiten ausgeführt oder bereits am Wiederaufbau mitgewirkt. "Diese langjährige Zusammenarbeit ist uns wichtig. Von der Fachkompetenz, Erfahrung und Verbundenheit der verschiedenen Firmen kann die Frauenkirche nur profitieren", erläutert Thomas Gottschlich. Sie trägt auch dazu bei, dass die diesjährige Schließzeit die kürzeste seit der Einführung 2008 werden wird. Der Kuppelaufstieg muss nur vier, der Kirchraum fünf Tage geschlossen bleiben. "Bewusst legen wir die Schließzeit in den Januar, einer erfahrungsgemäß besucherschwachen Zeit", so Gottschlich weiter. "Da man aber auch dann Besucher enttäuscht, die gerade da ihren Dresden-Aufenthalt erleben, sind wir an einem zügigen Abschluss aller Arbeiten interessiert." Während die anstehende Kirchraumwartung maximal 25.000 Euro kosten wird, sind für die fachmännische Instandhaltung, Ersatzinvestitionen und Pflege über das ganze Jahr hinweg rund eine Million Euro notwendig. Ein großer Teil davon wird über Spenden und Zuwendungen  eingeworben. So ist zum Beispiel dank eines  Testamentes in nicht unbeträchtlicher Höhe die aufwändige Wartungen der Kern-Orgel für voraussichtlich die nächsten zehn Jahre finanziert. Aus Dankbarkeit wird der Erblasserin Hilde Lore Zechmeister in memoriam ein Platz im Kirchraum gewidmet. Am Samstag, 18. Januar, öffnet die Kirche dann wieder zu Andacht und Besichtigung. Von 10 bis 12 sowie 13 bis 18 Uhr kann der Kirchraum erkundet werden, 12 Uhr findet die mittägliche Andacht statt. Der Kuppelaufstieg ist bereits ab Freitag,17. Januar, wieder möglich. Fotos: Pönisch


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