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Perspektive liegt im Wasser

Neue Rohstoffe wachsen im Wasser und die Lausitz geht als Pionierregion voran – so kann man das erste Symposium des Innovationsbündnisses AquaTech Lausitz zusammenfassen, das zunächst noch digital stattfand.
Das Bündnis AquaTech Lausitz setzt auf Aquakulturen – nicht nur in der Fischzucht, sondern auch für die Gesundheitswirtschaft und Naturstoffchemie. Foto: Pixabay

Das Bündnis AquaTech Lausitz setzt auf Aquakulturen – nicht nur in der Fischzucht, sondern auch für die Gesundheitswirtschaft und Naturstoffchemie. Foto: Pixabay

Mehr als 50 Teilnehmer aus Forschung, Wirtschaft und Politik diskutierten über technisch machbare, wirtschaftlich nutzbare und wissenschaftlich innovative Kooperationsfelder für den Strukturwandel in der Lausitz. Ziel der neuen Innovationsplattform: Unter Einsatz von Wasserorganismen neue wettbewerbsfähige
Perspektiven für die Lausitz schaffen – als lokale Ressource, mit innovativen Produktmöglichkeiten, durch Bindung von CO2. Die digitale Konferenz zeigte insbesondere den Stand der Forschung und  machte sichtbar, dass in Strukturwandelregionen große Potenziale warten. Dieses Potenzial für die Lausitz zu heben, hat sich ein interdisziplinäres Team zur Aufgabe gemacht.
Einer dieser Initiatoren, Andreas Kretschmer, Senior-Berater der Greentec Consult GmbH in Nebelschütz, sagt dazu: »Wir sehen in der Lausitz und im Dreiländereck und mit Blick auf Berlin, Wroclaw, Leipzig, Dresden und Prag großes Potenzial, um mit neuen Formen der regionalen wasserbasierten Rohstoffgewinnung und -verarbeitung wirtschaftliche Dynamik in die Lausitz zu holen.« Dr.-Ing. Felix Krujatz vom Institut für Naturstofftechnik der TU Dresden ergänzt: »Mit AquaTech Lausitz haben wir die Chance, die Lausitz als Modellregion weltweit sichtbar zu machen, bestehende regionale Wirtschaftszweige zu stärken und neue innovative Produkte zu entwickeln. Wir wollen zeigen, welchen realen Mehrwert innovative Aquakultur als neuer Wirtschaftszweig in Strukturwandelregionen bietet.«

Große Potenziale für Gesundheits- und Ernährungswirtschaft

Dr. Klaus Freytag, der Lausitz-Beauftragte des Ministerpräsidenten Brandenburgs, und Dr. Romy Reinisch von der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung betonten in ihren Grußworten an die Teilnehmer, wie wertvoll forschungs- und unternehmensgetriebene Bündnisse für die Lausitz seien. Beide haben ihre Unterstützung verbindlich zugesichert. Das Programm für das erste AquaTech Lausitz-Symposium hat sich zunächst auf die Potenziale von  Mikro- und Makroalgen für die Gesundheitswirtschaft, die Ernährungswirtschaft und die Naturstoffchemie konzentriert. Vertreter aus der Wissenschaft erläuterten ihre  Forschungsschwerpunkte und -ergebnisse. Aus diesen leiten sich direkte und konkrete  Transfermöglichkeiten in den Markt ab. Impulsgeber und Referenten des Symposiums waren unter anderem Prof. Küpper von der BTU Cottbus-Senftenberg, Prof. Lindenberger von der HS Amberg-Weiden und Prof. Niedermayer von der MLU Halle. Zwei Impulsvorträge boten direkte Kooperationsansätze zur Entwicklung neuer Bioreaktorsysteme, die
eine erfolgreiche Übertragung in einen industrialisierbaren Maßstab erwarten lassen. Interessant waren auch die Beiträge von Unternehmern wie Dr. Svent Haufe, der das Potenzial der Mikroalgen in einen neuen Zusammenhang stellte - hier mit natürlichen Huminsäuren, dem Wirkstoff und Know-how des WH Pharmawerkes Weinböhla. Er verwies mit einem Perspektivwechsel überzeugend auf verbleibende Potenziale der Lausitzer Braunkohle für die Gewinnung natürlicher Huminstoffe für die Gesundheitswirtschaft. Der Unternehmer Dr. Matthias Quendt von der QFI Quendt Food Innovation KG überzeugte mit seiner Initiative zugunsten der ernährungsphysiologischen Bedeutung alternativer Proteinquellen und veganer Produkte aus Mikroalgen für gesunde und genussstiftende Lebensmittel.

AquaTech offen für weitere Bündnispartner

Das AquaTech Lausitz-Bündnis fußt bereits jetzt auf der Unterstützung von 47 Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen und Gebietskörperschaften. Das Initiatorenteam geht mit einem starken Bündniskonzept in den Wettbewerb um die Forschungsförderung des BMBF (15 Mio Euro bis 2027) für den regionalen Strukturwandel in der Lausitz. Dazu ist das Bündnis an neuen Kooperationspartnern aus der Lausitz interessiert.


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