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Sandro Paufler

Mehr Bauland für Bautzen

Bautzen benötigt Bauland, damit der Bedarf der potentiellen Zuzügler gedeckt werden kann. Doch das Angebot entspricht oft nicht der Nachfrage. WochenKurier klärt auf, welche Art von Wohnraum die Menschen in Bautzen suchen und wo die Stadt versucht, der Nachfrage nachzukommen.
Die Baubürgermeisterin der Stadt Bautzen, Juliane Naumann, ist mit verschiedenen privaten Investoren in Gesprächen, damit künftig mehr Baugrundstücke zur Verfügung stehen können. Dabei sind einige Hürden und Herausforderungen zu bewältigen, bis der erste Spatenstich erfolgt. Foto: spa

Die Baubürgermeisterin der Stadt Bautzen, Juliane Naumann, ist mit verschiedenen privaten Investoren in Gesprächen, damit künftig mehr Baugrundstücke zur Verfügung stehen können. Dabei sind einige Hürden und Herausforderungen zu bewältigen, bis der erste Spatenstich erfolgt. Foto: spa

Der Bedarf, dass Menschen nach Bautzen ziehen wollen, ist da. Doch aktuell klaffen Angebot und Nachfrage in der Stadt zum Teil weit auseinander. Zwar wurden im letzten Jahr 144 Wohnungen neu geschaffen, doch die Menschen suchen vermehrt nach größerem Wohnraum oder Einfamilienhäusern in Bautzen. Dagegen steht die Zahl der geschaffenen Einfamilienhäuser im vergangenen Jahr. Diese beläuft sich auf 22 Wohnstandorte. Doch um die Bevölkerungszahl stabil zu halten, bedarf es mindestens 86 Standorten für Einfamilienhäuser, die jedes Jahr gebaut werden müssten. Das sind zwar nur statistische Angaben, dennoch zeigen sie die Herausforderungen auf, die künftig in der Spreestadt zu meistern sind. Baugrundstücke lassen sich nicht herbeizaubern Doch so einfach lassen sich Baugrundstücke nicht herbeizaubern. Die Herausforderungen der Stadt liegen in der Flächenverfügbarkeit. Sprich: Gibt es überhaupt genügend freie Flächen? Dann müssen Eigentumsverhältnisse geklärt werden und welche konkrete Pläne der Träger damit vorhat. Die Flächen müssen erschlossen und eine Straße gebaut werden. Dabei kommen viele finanzielle Aspekte ins Spiel. Außerdem muss sich die Stadt an zahlreiche gesetzliche Vorgaben halten. All diese Faktoren beeinflussen die Wahl eines Wohnstandortes und wie lange es dauert, bis der erste Spatenstich erfolgen kann. Wo Bauland entstehen soll Trotzdem hat die Stadt Bautzen neun Projekte auf dem Tisch liegen, bei denen entweder schon gebaut wird oder sich die Flächen als potentielles Bauland anbieten würden. Zweimal in Oberkaina In Oberkaina stehen gleich zwei Baugrundstücke zur Verfügung. Das erste Baugebiet ist in der Nähe des Pappelweges auf einer privaten Fläche. 33 Einfamilienhäuser könnten hier entstehen. Allerdings rechnet Baubürgermeisterin Juliane Naumann erst im Sommer 2022 mit ersten Bauaktivitäten. Gegenüber des Edeka-Marktes in Oberkaina befindet sich das zweite Baugebiet. Dort werden insgesamt elf Grundstücke veräußert. In diesem Gebiet hat bereits der Bau des Haustyps »Stadtvilla« begonnen. Großwelka In Großwelka gibt es eine Fläche eines privaten Eigentümers. Dort könnten schätzungsweise 20 bis 25 Grundstücke entstehen. »In diesem Baugebiet gibt es kein Lärmproblem und die Entwässerung ist auch geregelt«, berichtet Juliane Naumann. Lediglich ein Träger muss noch für dieses Projekt gefunden werden, damit der Eigentümer bei seinem Vorhaben unterstützt werden kann. Rattwitz 140 bis 200 Grundstücke in Rattwitz möglichIn Rattwitz könnte eine Fläche Platz für 140 bis 200 Grundstücke bieten. Trotz der Lärmbelastung und des Entwässerungsproblems auf dieser Fläche, konnte ein Investor gefunden werden, der mit der Stadt in weiteren Gesprächen ist. Grundstück am Ziegelwall Eine lang diskutierte Fläche ist das Grundstück am Ziegelwall. Hier arbeitet die Stadtverwaltung mit Hochdruck an den Planungen, ob und wie genau gebaut werden könnte. Ein großes Problem ist auch hier die Entwässerung. Gesundbrunnen Das nächste potentielle Bauland befindet sich im Gesundbrunnen. Am ehemaligen Schulstandort an der Albert-Einstein-Straße könnten Wohnungen oder Einfamilienhäuser entstehen. Allerdings müssen unter anderem wichtige Fördermittelfragen geklärt werden. Perfecta-Brache Auf der Dr.-Peter-Jordan-Straße befindet sich die Perfecta-Brache. Hier könnte Bauland entstehen, allerdings erst in frühestens vier Jahren, weil es eine Fördermittelbindung bis dahin gibt. Sollte die Brache trotzdem im wirtschaftlichen Sinne genutzt werden, müsste die Stadt Fördermittel zurückzahlen. Allendeviertel Die Gartenanlage im Allendeviertel eignet sich auch als Bauland. Einige Eigentümer hätten bereits Interesse bekundet, auf den Grundstücken bauen zu wollen. »Das sei allerdings nur möglich, wenn sich alle einig sind«, so die Baubürgermeisterin. Gartensparte "Morgensonne" Auf einer weiteren Gartenanlage könnten ebenfalls Baugrundstücke entstehen. Am Schreberweg steht die Gartensparte »Morgensonne«. Dort sind nicht alle Parzellen vergeben. Sollte sich der Rückgang auf Dauer bestätigen, könnte sich die Stadt vorstellen, einen Teil der Fläche für Baugrundstücke zu verwenden.


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