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Gubens Rathauschef veurteilt Angriff auf Asylbewerber

Die Stadtverwaltung Guben verurteilt die gewaltsame Attacke zweier Männer auf vier Asylbewerber aus Syrien und dem Irak und die damit in Zusammenhang stehenden Taten.
Foto: fotolia

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Laut Polizei war die vierköpfige Gruppe am Montagabend, 17. April 2017, in der Gubener Kirch-straße von einem 41-jährigen Vater und seinem 19-jährigen Sohn attackiert worden. Die An-greifer polnischer Staatsbürgerschaft waren fälschlicherweise pauschal davon ausgegangen, dass diese Flüchtlinge ihre 13-jährige Angehörige kurz zuvor bedrängt und unsittlich berührt hätten. Wie sich später herausstellte, hatten die Angegriffenen nichts mit dem Übergriff auf das Mädchen zu tun. „Wir bitten aus diesem Anlass alle Mitbürger, aktiv jeglicher Form von Gewalt – insbesonde-re gegen Schutzsuchende – entgegenzuwirken und weiterhin eine offene Willkommenskultur und Zivilcourage zu praktizieren“, erklärt der amtierende Bürgermeister Fred Mahro. Dieser Gewaltakt der Selbstjustiz sei genauso wenig hinzunehmen, wie der vorausgegangene Übergriff sexueller Belästigung gegen eine Minderjährige. Die Rathaus-Spitze bittet mögliche Zeugen, die sich zur Tatzeit in der Innenstadt befanden, sich bei der Polizei zu melden. Die Verwaltung vertraut auf zügige Ermittlungen der Kriminalpolizei zum Hergang und zu den Umständen der Tat, um den Verdächtigen schnell zu stellen. Einen ersten Hinweis auf den Täter hatte bereits ein 18-jähriger Afghane gegeben, der daraufhin bedauerlich Weise ebenfalls Opfer einer Körperverletzung durch den zur Rede gestellten Landsmann wurde. Den Opfern geht es nach Informationen der Verwaltung den Umständen entsprechend gut. Die Integrationsbeauftragte der Stadt Guben ist bemüht, schnellstmöglich mit Beteiligten Kontakt aufzunehmen und persönlich Genesungswünsche zu übermitteln. Angesichts der jüngsten Vorfälle appelliert Regina Bellack zudem, nicht alle in Guben lebenden Ausländer unter Generalverdacht zu stellen. Für die Verurteilung von Tatverdächtigen seien Gerichte zuständig. Das von ihr mitorganisierte Netzwerk Flucht und Migration engagiert sich in der Neißestadt nach wie vor für eine vielfältige Gesellschaft und setzt sich aktiv gegen jede Form von Extremismus, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit ein. Am heutigen Donnerstag lädt das Netzwerk wieder zum gemeinsamen Dialog von Alt- und Neu-Gubenern im Rahmen des Allerweltscafés ein.


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