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Visionen auf vier Rädern

Prototypen haben sie schon einige auf die Piste gebracht – jetzt wollen 15 Senftenberger BTU-Studenten in der Königsklasse beim weltweit größten Energieeffizienz-Wettbewerb in London an den Start gehen.
Die Macher vor und hinter den Kulissen: Prof. Peter Biegel, Dr. Sokrates Giapapas, Markus Leske, Anastasia Skifov, Daniel Britz, Justus Maaß, Niklas Richter und Christin Faulstich (v.l.).                                                                                     Foto: wit

Die Macher vor und hinter den Kulissen: Prof. Peter Biegel, Dr. Sokrates Giapapas, Markus Leske, Anastasia Skifov, Daniel Britz, Justus Maaß, Niklas Richter und Christin Faulstich (v.l.). Foto: wit

Im Gegensatz zur Kategorie der Prototypen (Dreiradflitzer), bei der den Teams in der Konstruktion keine Grenzen gesetzt sind, müssen die Fahrzeuge der Kategorie UrbanConcept auf vier Rädern für den Straßenverkehr geeignet sein. Genau daran tüfteln die erfindungsreichen Freizeit-Konstrukteure seit längerer Zeit. Sie wollen vom 2. bis 9. Juli, einer Internationalen Konkurrenz in der »Brexit-Hauptstadt« Paroli bieten.

Das »Mammut-Projekt«
Nicht mehr viel Zeit, aber das Skelett des sparsamen Boliden ist fertig, die Brennstoffzellen samt der zwei Elektromotoren sind so gut wie montiert und die knallrote Karosserie wartet auf eine standesgemäße Vermählung mit dem Fahrwerk.
Was die Chancen angeht, können die jungen Leute auf gute Bilanzen ihrer Vorgänger verweisen. Und genau deren Erfahrungen sollen im neuen »Mammut-Projekt«, wie sie es selbst gern bezeichnen, einfließen. »Ziel des Shell Eco-Marathon ist es ja, ein Fahrzeug so zu konstruieren, dass es eine bestimmte Distanz mit möglichst wenig Kraftstoff zurücklegt. Diesbezüglich haben schon ganze Generationen unserer Senftenberger Uni ihren Anteil geleistet. Worauf wir aufbauen können und guter Dinge sind, was den Erfolg angeht«, sagt Anastasia Skifov (21), bei der als Teamleiterin alle Fäden zusammenlaufen.

Das Prozedere
In die Wertung kommt am Ende, wer eine festgelegte Zahl von Runden des Parcours innerhalb einer Maximalzeit absolviert. Danach wird der Kraftstoffverbrauch ermittelt und hochgerechnet, wie weit das Fahrzeug gekommen wäre, wenn es einen ganzen Liter Kraftstoff bzw. dessen Äquivalent in Kilowattstunden verbraucht hätte.
Überzeugt vom neuen Konzept ist nicht nur der »Vater« des Projektes »Teilnahme am Shell-eco-Wettbewerb«, der seinen Studenten auch im Ruhestand zur Seite steht. Professor Peter Biegel dazu: »Das Ergebnis, wie auch immer es ausfallen wird, ist das Produkt aus der Zusammenarbeit der regionalen Politik und Wirtschaft mit unseren jungen Erfindern und Konstrukteuren. Darauf können wir alle recht stolz sein.«
Ähnlich sieht das auch ein Mann, der ganze Aktenordner von technischen Patenten vorweisen kann und dem Team auch in diesem Jahr kräftig die Daumen drücken wird. »Während alte Profis noch immer nach Lösungen für eine zukunftsträchtige Automobilität suchen, sind unsere jungen Leute längst auf dem richtigen Weg dorthin. Lassen wir sie einfach machen«, meint Dr. Ing. Sokrates Giapapas (81),  Ehrenbürger der Stadt Schwarzheide. Und weil es sich diesmal nicht um einen vergänglichen Prototyp handelt, wird das Fahrzeug so konzipiert, dass es nach dem Wettbewerb touristisch im Seenland genutzt werden kann. »Eine Strecke zwischen Bahnhof und Stadthafen können wir uns dabei ganz realistisch vorstellen«, freut sich Christin Faulstich, die »gute Seele« des Projektes.    Sponsoren gesucht
Trotz Unterstützung regionaler Unternehmen und Einrichtungen, brauchen die ehrenamtlichen Tüftler unserer Uni noch Sponsoren um in London möglichst sorglos an den Start gehen zu können. Wer helfen will, wende sich bitte direkt an Dr. Ing. Sokrates Giapapas, Tel. : 0171/7383079. Bernd Witscherkowsky


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