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„Pour l‘amour“ oder: Kann denn Liebe Sünde sein?

Das Gesangsduo „Pour l’amour“ verzauberte im Kulturhaus der BASF Schwarzheide sein Publikum mit zahlreichen UFA-Hits, Chansons, Jazzmusik und kabarettistischen Einlagen. Der Liebe in all ihren Spielarten und Facetten widmeten sich musikalisch die Künstler Sabine Roth (Gesang) und Kai Thomsen (Gitarre) am vergangenen Freitag in der letzten von BASF-Kulturreferentin Juliane Schikade initiierten Konzertveranstaltung.

„Pour l’amour“ animierte das Publikum zum Mitsingen, parlierte angeregt mit den Gästen und löste durch ihr humorvolles Miteinander auf der Bühne regelrechte Heiterkeitsausbrüche aus. Spätestens mit dem leidenschaftlich vorgetragenen dritten Titel „Sei mal verliebt (Let’s do it)“ hatten die in Originalkostümen agierenden Künstler alle Anwesenden in ihren Bann gezogen. Die musikalische Zeitreise der beiden versierten Musiker spann ihren Bogen von den 1920er Jahren bis in die 1940er Jahre. „Pour l’amour“ verliehen bekannten Melodien durch spannende Arrangements ein frisches Gesicht. Das gemeinsam seit 2002 auf der Bühne stehende Duo brillierte als eingespieltes Team bei Titeln wie dem „Schönen Fräulein Adelheid“ von Eddy Walis oder Zarah Leanders „Kann denn Liebe Sünde sein“ ebenso wie beim gepfiffenen „La Paloma“ Ilse Werners. Besonders unter die Haut ging Axel Prahls „Wilde Welle“, eines der wenigen zeitgenössischen Lieder im Programm: Sabine Roths facettenreiche Stimme spielte akzentuiert auf der gesamten Klaviatur der Emotionen. Mit schwingendem Charme und Willy Rosens „Was will der Mann da, auf der Veranda?“ von 1928 entließen „Pour l’amour“ das Publikum in die Halbzeitpause. Im zweiten Teil überraschte Sabine Roth mit einer Interpretation Claire Waldorffs auf der Nasenflöte  - ein Instrument, dem sie ebenso ungeahnte Klänge zu entlocken verstand wie Kai Thomsen seiner Gitarre: ob einfühlsamer Begleiter oder temperamentvoller Solist, sein Repertoire reicht von klassischen Stücken bis zum Flamenco. Premiere hatte das Stück „Unter den Pinien von Argentinien“ (Hans Söhnker 1937); hier nutzte Kai Thomsen ausgiebig die Gelegenheit, sein kabarettistisches Talent zu zeigen. Das Publikum zeigte sich begeistert von „Pour l’amours“ Interpretationen unvergessener Evergreens wie Edith Piafs „Padam, padam“ oder Rosita Serranos „Küss mich, bitte bitte küss mich“ und wollte die beiden Künstler auch nach dem planmäßig letzten Titel „Hab‘n se nich ‘nen Mann für mich?“ von Evelyn Künneke noch nicht von der Bühne lassen. Erst drei Zugaben später verabschiedeten sich Sabine Roth und Kai Thomsen endgültig mit Reinhard Meys „Gute Nacht, Freunde“ aus der familiär-herzlichen Atmosphäre des Kulturhauses und von ihrem sichtlich bewegt-beeindrucktem Publikum. Als Dankeschön erhielt „Pour l’amour“ ganz standesgemäß Blumenbouquets im Stil der 1930er Jahre – und einen edlen Tropfen Wein. Nach Ihrem Auftritt stellten sich Sabine Roth und Kai Thomsen noch den Fragen des WochenKurier: Welcher Interpret bringt Ihre Seele auch nach zahlreichen Auftritten immer noch zum Klingen?
Sabine Roth: „Das ist Hildegard Knef, eine beeindruckende Persönlichkeit, der aus meiner Sicht insbesondere in Deutschland immer noch nicht die Anerkennung widerfahren ist, die ihr - nicht nur aus musikalischer Sicht - zukäme. Ihr Titel „In dieser Stadt“ ist Namensgeber unseres derzeitigen Programms. Bei Ilse Werner, der Lieblingssängerin und -schauspielerin meiner Oma, sind natürlich immer viele  Kindheitserinnerungen im Spiel.“ Gibt es ein Lied, das schon länger auf Ihre Agenda steht, aber bisher immer noch nicht zur Aufführung gelangt ist?   Roth: „Das ist ganz eindeutig „Nehm’ Se ‘n Alten“ von Walther Plathe (Original: Otto Reutter 1926)! Unser Publikum kennt es mit Sicherheit in- und auswendig, also muss unser Arrangement bis auf das I-Tüpfelchen sitzen. Daran müssen wir noch ein Weilchen feilen… . Das eine oder andere Stück vom Komponisten Kreisler schwebt uns ebenfalls für unser neues Programm vor.“ Danke für das Gespräch! (Klar:Text)


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