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Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...

...und auch der Pinguin. Mehr oder weniger emsig schleppen die Frackträger im Spreewelten Bad derzeit Stöckchen für Stöckchen in ihre Bruthöhlen. Und auch im Tierreich gilt: Wer zuerst kommt, malt zuerst.

„Als sie regelrecht mit ihren Füßen gescharrt und immer wieder in die Bruthöhlen reingeschaut haben, wusste ich, jetzt geht es los“, erzählt Laura Schäfer, Tierpflegerin in den Spreewelten. Die Schnellsten sichern sich die Bruthöhle ihrer Wahl. Die anderen nehmen, was noch frei ist. Laura Schäfer legt den Vögeln Birkenreisig in ihre Anlage, damit sie ausreichend Nistmaterial finden. Einige der 18 Humboldt-Pinguine sind sehr fleißig am Ausstaffieren ihrer Nester. Volti will sein Quartier offensichtlich schnell fertig gestellt wissen. Zur Fütterungszeit lässt er seinen gefiederten Freunden derzeit gern mal den Vortritt. Während diese sich gierig um den Fisch zanken schlüpft der stattlich gebaute Pinguinmann unbemerkt in ihm fremde Bruthöhlen und stibitz das Baumaterial. „Danach stellt er sich unschuldig zum Futterplatz dazu, als ob nichts gewesen sei“, schmunzelt Laura Schäfer über die Manieren ihres Schützlings. Andere nehmen die Sache gelassener. Während Alex nach und nach sein Liebesnest schick macht, zeigt seine Partnerin Luna klares Desinteresse. „Sie geht nicht mal gucken“, schüttelt die Tierpflegerin ungläubig ihren Kopf. Lieber schaut sie gemeinsam mit ihrem Alexander bei den Nachbarn vorbei. „Lausi schmeißt sie aber immer gleich raus. Er will scheinbar nicht gestört werden“, so Schäfer. Dass es aber auch anders geht, zeigen Tilly und Paul. Die beiden achtjährigen Gesellen verhalten sich offenherzig bei Besuchen ihrer Pinguinfreunde und auch sehr tolerant gegenüber dem eigenen Nachwuchs. Ihr nun bereits sieben Monate altes Jungtier darf immer noch bei ihnen schlafen. „Mal schauen, ob sie ihn bald hinaus bitten – wenn sie in Ruhe neue Eier legen wollen“, überlegt die Spreewelten-Mitarbeiterin. Von alleine verzichtet er offenbar nicht auf die Nestwärme seiner Eltern. Vier Jahre in Folge haben die Pinguine in den Spreewelten insgesamt 28 Küken groß gezogen. „Ein Zeichen, dass sie sich wohl fühlen und dass es ihnen bei uns gut geht“, ist sich auch Badleiter Axel Kopsch sicher. Noch besser werden sie es ab Herbst 2018 haben. „Beim Umbau im nächsten Jahr vergrößern wir die Wasserflächen für die Pinguine und auch für die Besucher um ein Vielfaches“, so Kopsch. Zusätzlich zu ihrem bereits jetzt schon großzügigen Becken, haben die Humboldt-Pinguine dann noch mehr Möglichkeiten zum Schwimmen und Tauchen. Weitere Bruthöhlen seien ebenfalls geplant. So können alle Spreewelten-Pinguin-Paare als tierische Frühlingsboten ganz entspannt ihr Nest zurecht machen.


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