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25 bewegte „Ehejahre“

Das Amt Ruhland kann auf das 25-jährige Bestehen zurückblicken. Amtsdirektor Roland Adler dazu im WochenKurier-Gespräch.
Roland Adler, Amtsdirektor des Amtes Ruhland. Foto: sts

Roland Adler, Amtsdirektor des Amtes Ruhland. Foto: sts

Innenminister Karl-Heinz Schröter sprach während der Jubiläumsfeier von einer „Silberhochzeit“, die das Amt Ruhland in diesem Jahr feiern kann. Mit welchen Gefühlen blicken Sie persönlich auf die vergangenen 25 „Ehejahre“ zurück? Die 25 „Ehejahre“ waren eine bewegte Zeit, die ich persönlich nicht missen möchte. In den vergangenen 25 Jahren standen immer wieder schwierige Entscheidungen an, die nach einer gemeinsamen Diskussion über die Sachlage zu einem gemeinsamen Ergebnis führten. Zurückblickend kann ich sagen, dass die Entscheidungen, die getroffen wurden, richtig waren und das Amt Ruhland stetig vorwärts gebracht haben. Darauf können alle Beteiligten stolz sein. Sie wurden am 16. Dezember 1992 zum ersten Amtsdirektor des neu gebildeten Amtes Ruhland gewählt. Welche Erinnerungen haben Sie noch an diesen historischen Tag im Dezember vor über zwei Jahrzehnten? Der 16. Dezember 1992 ist mir sehr wohl in Erinnerung, weil es ein entscheidender Tag in meiner beruflichen Laufbahn war. Am Abend der Wahl und der Vorstellung beim Amtsausschuss war ich natürlich aufgeregt, da ich zwei weitere Mitbewerber hatte. Nach der Entscheidung und der Bekanntgabe des Wahlergebnisses war ich förmlich erleichtert und es wurde in der Familie angestoßen. Aktuell befinden Sie sich in Ihrer vierte Amtszeit. Wie schaffen Sie es, die Motivation für Ihre Arbeit stets hoch zu halten? Es gibt noch viele Dinge, die ich gern anfassen und zu Ende bringen würde. Die Motivation für meine tägliche Arbeit ist, das Amt Ruhland und mit ihm auch die Gemeinden des Amtes und die Stadt weiter zum Wohle der Bürger und Abgeordneten zu entwickeln. Was lieben Sie im Amt Ruhland? Das Amt Ruhland hat eine sehr schöne wunderbare Lage, und es erfreut mich immer wieder, wenn ich durch das Amt Ruhland fahre und sehe, was die Bürger zur Verschönerung ihrer Orte beitragen. Ich liebe natürlich auch meine Arbeit im Amt und bin dankbar, dass ich an der Mitgestaltung des Amtes Ruhland mitwirken darf. Und was wurmt Sie in Ihrem Königreich? Was wurmt und ärgert mich in meinem Amt – das sind verlassene Häuser, Industriebrachen, die als Schandfleck in den Gemeinden und der Stadt Ruhland zu sehen sind. Seit Jahren sind wir bemüht, Abhilfe zu schaffen, jedoch gibt es viele juristische, aber auch eigentümerrechtliche Hürden, die die Prozesse über Jahre hinziehen. Unbeschadet dessen wollen wir weiter an der Beseitigung solcher Flächen arbeiten. Nach über 20 Jahren ist es uns gelungen, eine der Flächen zu sanieren: und das ist der Busbahnhof, der Ende 2019 – Anfang 2020 fertig gestellt sein soll. Der Bahnhof in Ruhland wird zurzeit von der Bahn voraussichtlich bis Ende 2019 zu einem modernen Eisenbahnknoten umgebaut. Wie wichtig ist dieses Projekt für das Amt Ruhland und welche Hoffnungen verbinden Sie damit? Der Bahnhof Ruhland soll bis zum 31. Dezember 2018 durch die Bahn und den Landesbetrieb für Straßenwesen Brandenburg fertiggestellt sein. Bis Ende 2019 will die Stadt Ruhland über das Amt Ruhland den Bahnhofsvorplatz sowie den Busbahnhof realisieren. Das Projekt Busbahnhof Ruhland ist eins der zwei größten Projekte, die das Amt Ruhland für die Stadt Ruhland umsetzt. Mit der Fertigstellung des Busbahnhofs wird sich eine wesentliche Verbesserung zwischen Bus und Bahn bemerkbar machen, da die Wege wesentlich kürzer sind und dazu barrierefrei. Gleichzeitig wird für die Pendler eine Erleichterung der Parksituation mit neuestem Standort erfolgen. Der gesamte Um- und Ausbau wird nach Abschluss der Maßnahme den Bahnhofsvorplatz sowie den Busbahnhof in einem freundlichen einladenden Ambiente erscheinen lassen. Sie sind bekannt für Ihre Adler-Rundflüge. Fast jeden Freitag sind Sie im Amt unterwegs und machen sich von Problemen selbst ein Bild. Was treibt Sie dabei an? Ja, ich versuche, den Freitag für Gespräche mit den Bürgern und ihren Problemen freizuhalten. Des Weiteren überzeuge ich mich gern selbst von den Leistungen, die das Amt beziehungsweise Firmen im Auftrag des Amtes ausgeführt haben. Gleichzeitig habe ich auch somit die Möglichkeit, Missstände zu entdecken und diese sodann an den bestimmten Fachbereich heranzutragen. Diese Verfahrensweise hat Eingang in die Entscheidungen, die zu treffen waren, gefunden. Wenn Sie die Möglichkeit hätten, Kanzlerin Angela Merkel in das Amt Ruhland einzuladen. Wo würden Sie sich mit ihr treffen und was würden Sie ihr zeigen? Nun, wenn die Möglichkeit bestünde, Frau Angela Merkel einzuladen, dann würde ich sie gern in das Amtsgebäude, Rathaussaal einladen. Nach einem Gespräch würde ich ihr gern die Stadt Ruhland mit dem wunderschönen sanierten Altstadtteil sowie auch die Gemeinden als attraktive Wohnstandorte zeigen. Sie müsste hierfür wohl einen Tag einplanen. Wenn Sie in die Zukunft blicken: Welche Weichen müssen noch gestellt werden, damit das Amt Ruhland für weitere 25 Jahre gut gerüstet ist? Es wäre oftmals schön, in die Zukunft zu blicken, jedoch wäre dann der Reiz für die Zukunft nicht gegeben, was gleichzeitig Motivation für die tägliche Arbeit ist. Im Amt Ruhland sind die Weichen schon für die Zukunft gestellt und durch Beschlüsse des Amtsausschusses untersetzt. Es gibt hier kein Ausruhen auf Erreichtem, sondern es sind bereits Ziele für 2030 gesteckt. Ich würde mir persönlich weitere 25 Jahre für das Amt Ruhland wünschen, um das Geschaffene zu erhalten und das Amt Ruhland weiter nach vorn zu bringen. Fraglich ist, ob die Politik dies zulässt, da bereits ein Gesetzentwurf zur Veränderung der kommunalen Strukturen vorliegt, welcher derzeitig noch auf Freiwilligkeit setzt.


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