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Angela Hanschke

Protest gegen Kohleausstieg vor SPD-Parteitag

Am Donnerstag haben rund 300 Mitarbeiter aus Lausitzer Kraftwerken und Kumpel von LEAG und MIBRAG sowie Gewerkschafter unmittelbar vor Beginn des SPD-Parteitages in Berlin gegen das Ende des Braunkohleabbaus und der Kohleverstromung protestiert.
Michael Vassilades, Martin Schulz und Dietmar Woidke wandten sich an die protestierenden Vertreter der Beschäftigten der Braunkohleindustrie. Foto: Angela Hanschke

Michael Vassilades, Martin Schulz und Dietmar Woidke wandten sich an die protestierenden Vertreter der Beschäftigten der Braunkohleindustrie. Foto: Angela Hanschke

Sie verteilten Handzettel an die SPD-Parteitagsteilnehmer. Neben dem Vorsitzenden des IG Bergbau, Chemie, Energie wandte sich auch der SPD-Vorsitzende Martin Schulz, der selbst Mitglied der IG BCE ist, an die um ihre Arbeitsplätze Bangenden. Er wisse, was Kohle bedeute, betonte er. Schließlich habe er 150 Meter vom Tagebau Inden im Rheinischen Braunkohlerevier das Licht der Welt erblickt. Applaus der Protestierenden erhielt Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) für sein Bekenntnis zur Braunkohle. Zu einer ehrliche Debatte gehöre: „Braunkohlestrom wird gebraucht. Der wird heute gebraucht und der wird auch in 20/30 Jahre noch gebraucht…“, sagte er. Schließlich sei „Braunkohle ein Produkt, das Deutschland am Laufen erhält, das unverzichtbar für die Industrie in Deutschland ist“.  Es gehe um die Zukunft großer Teile der deutschen Industrie  gesamt. SPD-Chef Martin Schulz wurde beim Parteitag mit rund 82 Prozent der Delegiertenstimmen im Amt als Vorsitzender bestätigt. Gleichzeitig votierten die Delegierten, bereits in der kommende Wochen Koalitionsgespräche mit CDU/CSU führen zu wollen. Zuvor war die so genannte "Jamaika-Koalition" gescheitert, weil sich die FDP aus dem angestrebten Bündnis zwischen CDU/CSU und Bündnis90/Die Grünen zurückzog. In einem Gespräch mit dem WochenKurier begrüßte Wolfgang Rupieper, Vorsitzender des Vereins Pro Lausitzer Braunkohle e.V., das Aus für Jamaika. Er hoffe nun auf eine stabile Bundesregierung, die sich der Bedeutung der Braunkohle als Garant für eine bezahlbare und sichere Stromversorgung bewusst ist.


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