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Happy End für Frühchen Luisa

Passend zum heutigen Internationalen Tag des Frühgeborenen konnte jetzt ein ganz besonderes Frühchen aus dem Carl-Thiem-Klinikum nach Hause entlassen werden. Die kleine Luisa wog bei ihrer Geburt am 14. August nur 350 Gramm – „das leichteste Kind, das wir im CTK je hatten und auch bundesweit eines der leichtesten“, sagt Oberärztin Dr. Ulrike Wetzel.
Jessica Volkmer und Gerald Joppa durften ihre kleine Luisa nun endlich mit nach Hause nehmen. Foto: CTK

Jessica Volkmer und Gerald Joppa durften ihre kleine Luisa nun endlich mit nach Hause nehmen. Foto: CTK

Möglich machen das die hochqualifizierten und motivierten Mitarbeiter und die hervorragende Technik im sogenannten Perinatalzentrum Level 1 des CTK. Zentren dieses höchsten Levels müssen hohe Anforderungen erfüllen, denn sie müssen in der Lage sein, auch komplizierteste Geburten durchzuführen und Babys zu betreuen, deren Entwicklung im Mutterleib nicht  abgeschlossen werden konnte.  Rund um die Uhr Wand-an-Wand-Betreuung durch spezialisierte Frauen- und Kinderärzte (Perinatologe und Neonatologe) ist hier ebenso gegeben wie Radiologie, Kinderkardiologie und Kinderchirurgie im Haus. Luisas Mutti Jessica Volkmer war begeistert: „Die Betreuung war super, die Technik ist auf dem neuesten Stand. Das hätte ich gar nicht gedacht. Da muss man nicht bis Berlin oder Dresden fahren.“ Die Entwicklung eines Frühgeborenen zu begleiten ist etwas anderes als „nur“ die medizinische Betreuung von Babys. Dr. Ulrike Wetzel: „Je unreifer  das Kind ist, desto höher ist natürlich die Gefahr, dass Folgeprobleme auftreten. Wir stimmen die Therapien und Pflege so  aufeinander ab, dass  sich die Kinder auch später möglichst gut entwickeln und keine Probleme auftreten.“ Die hohe technische Ausstattung ist das eine, die Atmosphäre das andere. Dr. Georg Christof Schwabe, Chefarzt der Kinderklinik am CTK: „Wir versuchen im Grunde, die Situation in der Gebärmutter zu imitieren.“ Im Bauch der Mutti ist es dunkel, still und es herrscht keine Erdanziehungskraft. Also wurde bei der Einrichtung der Frühchenstation Wert auf leise schließende Schränke und Lichtschalter mit Dimmer gelegt. Die Pflegekräfte haben sich in Bezug auf „entwicklungsfördernde Pflege“ weitergebildet, wissen, wie sie die Frühchen im Brutkasten lagern müssen und lassen diese möglichst den Tagesrhythmus bestimmen. Die Eltern sind keine Besucher, sondern werden von Anfang an in die Pflege ihrer Kinder einbezogen. Jessica Volkmer war positiv überrascht, dass eine Psychologin sich immer wieder nach ihrem Befinden erkundigte – auch ein Kriterium, das ein Perinatalzentrum des höchsten Levels ausmacht. Gerade bei so kleinen Frühchen ist die seelische Betreuung der Eltern ein wichtiger Faktor. Auch Luisas Entwicklung ist bisher ohne größere Komplikationen verlaufen. Für die nächsten Wochen hat sie zwar noch ein Sauerstoffgerät mit nach Hause bekommen, aber auch das wird sie wohl bald nicht mehr brauchen. Zu Hause in Lipten haben drei Generationen auf die Ankunft der kleinen Luisa gewartet – dort wird sie weiterhin gut umsorgt werden. Im Carl-Thiem-Klinikum  werden jährlich mehr als 1000  Kinder geboren. Etwa zehn Prozent aller Geburten sind Frühgeburten. 30 bis 40 von ihnen werden dabei als extrem unreife Frühgeborene mit einem Gewicht unter 1500 Gramm betreut.


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