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pm / jho

Greenpeace-Aktivisten protestieren über der Abbruchkante

Für einen Ausstieg aus der Braunkohle haben gestern Abend 20 Greenpeace-Aktivisten an der Abbruchkante des Tagebaus Welzow-Süd I im Geisterdorf Haidemühl protestiert. Das war der Auftakt für das bevorstehende internationale Klimacamp in der Lausitz, zu der weitere Aktionen geplant sind.

 Die Kletterer spannten ein 200 Quadratmeter großes Banner mit der Aufschrift „#Keep it in The Ground“ (Lasst es im Boden) zwischen den Schornsteinen einer ehemaligen Glasfabrik. Haidemühl fiel dem Tagebau Welzow Süd I zum Opfer, seine Bewohner verloren durch das Braunkohlegeschäft von Vattenfall ihre Heimat. Die Aktivisten fordern die Bundesregierung auf, keine weiteren Tagebaue zuzulassen und den schrittweisen Ausstieg aus der Kohle zu beschließen. „Die Braunkohle muss im Boden bleiben. In einem Deutschland, das seine Klimaziele erreicht, gibt es keinen Platz für weitere energiepolitische Irrwege“, sagt Niklas Schinerl, Energieexperte von Greenpeace. In den geplanten weiteren Tagebauen der Lausitz lagern insgesamt noch mehr als eine Milliarde Tonnen Braunkohle. Der tschechische Energiekonzern EPH will die Rechte auf einen möglichst großen Teil dieser Kohle vom schwedischen Staatskonzern Vattenfall übernehmen und diese verfeuern. Für seine Klimaziele muss Deutschland aber nach Greenpeace-Analyse spätestens bis zum Jahr 2035 das letzte Kohlekraftwerk abschalten. Deutschland und Schweden haben mit 173 weiteren Staaten das Pariser Klimaschutzabkommen formell unterzeichnet und sich dazu verpflichtet, zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen, die globale Erwärmung bei 1,5 Grad zu halten. Gegen klimaschädliche Kohle setzen sich hunderte Umweltaktivisten aus ganz Europa vom 9. bis 16. Mai in der Lausitz ein. In einem internationalen Klima-Camp, an dem sich auch Greenpeace beteiligt, wird der klimapolitisch notwendige Kohleausstieg diskutiert. Am Pfingstwochenende soll mit verschiedenen Protestformen ein deutliches Zeichen gegen den Braunkohleabbau und für mehr Klimaschutz gesetzt werden.


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