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Michael Helbig

Feuerwehrsportler trotzten mit Hakenleitern dem Frost

Am Samstag fand bei eisigen Temperaturen das diesjährige Hakenleiter-Neujahrssteigen der Feuerwehrsportler der Region statt. Am Kraftwerk Jänschwalde machten 70 Sportler mit, zahlreiche Zuschauer schauten sich das Spektakel an. Auch wir waren mit der Kamera vor Ort.

Nein, so war es nicht gemeint. René Frost vom „Team Lausitz“ war zwar für das Wetter am Samstag der Namenspatron und legte beim diesjährigen Neujahrs-Hakenleitersteigen den ersten Fehlstart des traditionellen Wettkampfes, in diesem Jahr von der Werksfeuerwehr des Kraftwerkes Jänschwalde ausgetragen, hin. Doch im zweiten Versuch meisterte er seinen Lauf mit der 4,10 Meter langen Hakenleiter den 32 Meter langen Anlauf souverän und hangelte sich bis in die zehn Meter hohe dritte Etage des Schlauch- und Übungsturms der Feuerwache am Kraftwerk Jänschwalde und trotzte so wie alle Wettkampfteilnehmer dem „Frost“. Es waren tagsüber immerhin minus sieben Grad. „Nein, zufrieden bin ich heute überhaupt nicht“, meinte der amtierende Deutsche Meister, als er aus luftiger Höhe vom Turm wieder herunter geklettert war. „Irgendwie bin ich von meiner heutigen Leistung enttäuscht. Trotzdem bin ich optimistisch für die Wettkampfsaison. Das Neujahrs-Hakenleiter ist eine gute Standortbestimmung zum Auftakt. Jetzt muss ich an den allgemeinen Techniken und der Fitness arbeiten“. So sah es auch Nicole Noack von der Freiwilligen Feuerwehr Forst/Horno, die zur Frauenmannschafft vom Team Lausitz gehört. Auch sie war mit den Ergebnissen ihrer beiden Läufe noch nicht so recht zufrieden. „Bei den frostigen Temperaturen ist die Leistung noch ausbaufähig“, meinte die ehrgeizige Feuerwehrsportlerin und stellte ihre Aussage beim darauf folgenden Wettkampflauf sogleich unter Beweis. Diesmal hatte sie die Nase vorn und war als erste vor ihren „Konkurrentinnen“ durch das Fenster in der zweiten Etage des Schlauch- und Übungsturms, der zum Trocknen der Feuerwehr-Schläuche, zum Trainieren von Höhenrettungsmaßnahmen oder auch zum Hakenleitersteigen für die Feuerwehrsportler genutzt wird, gestiegen war. Nach ihrem zweiten Lauf zeigte sich Nicole Noack schon zufriedener. „Bei minus sieben Grad ist das ganz schön schwierig. Da muss man vorher ständig in Bewegung bleiben. Wir laufen uns vorher ein. Absolvieren diszipliniert unser Lauf-ABC mit Kniehebelauf, Anfersen und Dehnungen oder hüpfen einfach nur auf der Stelle.“ So „leicht“ hatten es die Besucher des diesjährigen Neujahrs-Hakenleitersteigen dagegen nicht, um warm zu werden. Sie waren gekommen, um ihre Feuerwehrsportler anzufeuern und wurden bei dem frostigen Wetter auf eine ganz schön harte Probe gestellt. Doch für das „Aufwärmen zwischendurch“ hatte Hardy Bauer aus Cottbus, der bei der Jänschwalder Werksfeuerwehr tätig ist, extra zwei Feuerkörbe mit dem schmiedeeisernen Schriftzug „Glück auf“ aus Schwarze Pumpe herbei geschafft. Gemeinsam mit seinen beiden Enkeltöchtern Celina (7) und Chiara (8) wärmten sie sich wie so viele andere Besucher zwischendurch am offenen Feuer die Hände. „Heute habe ich dienstfrei, und es ist eine schöne Gelegenheit, den Kollegen mal über die Schulter zu schauen“, erzählte der Feuerwehrmann. Auch Celina und Chiara waren begeistert. Zwischen den einzelnen Wettkämpfen durften sie sich mit ihrem Opa in den Fahrzeughallen umschauen und sogar die Jacke eines Feuerwehrmannes anziehen und einen Feuerwehrhelm aufsetzen. „Das war schön. Überhaupt hat uns hier alles gefallen“. Zufrieden zeigte sich mit dem diesjährigen Neujahrs-Hakenleitersteigen auch der Leiter der Cottbuser Berufsfeuerwehr und Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg, Jörg Specht. „Trotz Kälte und Schnee hatten wir heute sehr gute Wettkampfergebnisse. Die Frauen sind zum Teil unter zehn Sekunden gelaufen. Und das bei diesen Bedingungen . Das macht Hoffnung für die neue Wettkampfsaison. Ich freue mich auch über die Zusicherung der LEAG und des Cottbuser Oberbürgermeisters Holger Kelch, wie bei seinem Besuch in der Leitstelle Lausitz am 6. Dezember vergangenen Jahres bekräftigt , den Feuerwehrsport weiterhin zu unterstützen. Höhepunkte in diesem Jahr werden unter anderen der Tag der offenen Tür in unserer Rettungswache anlässlich des 70jährigen Jubiläums der Cottbuser Berufsfeuerwehr am 24. Juni  und die Teilnahme des Teams Lausitz, der Frauen-Landesauswahl Brandenburg  sowie der Frauenmannschaft der Cottbuser Feuerwehr bei den traditionellen Wettkämpfen bei der Feuerwehrolympiade  in Villach (Österreich) Mitte des Jahres sein.“


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