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Turnhalle Copitz wird schrittweise geräumt

Die 200 Asylbewerber werden auf andere Objekte im Landkreis verteilt
Die Betten in der Copitzer Turnhalle werden bald abgebaut, vorher muss aber die Traglufthalle stehen.     Foto: D. Förster

Die Betten in der Copitzer Turnhalle werden bald abgebaut, vorher muss aber die Traglufthalle stehen. Foto: D. Förster

Das Landratsamt bereitet die schrittweise Räumung der Notunterkunft für Asylbewerber in der Turnhalle des BSZ Pirna-Copitz vor. Die derzeit dort untergebrachten 200 Flüchtlinge werden in andere Objekte im Landkreis verteilt. Die Stadt Pirna, der man nun wirklich keine Untätigkeit  bei der Unterbringung von Flüchtlingen vorwerfen kann, drängt schon lange  auf eine Räumung der Turnhalle. OB Klaus-Peter Hanke wurde da  beim Neujahrsempfang ganz deutlich.  „Wir dürfen den Schulsport und das Vereinsleben in unserer Stadt nicht aufs Spiel setzen oder einschränken“, so der OB. Geplant ist nun, dass spätestens im April die Halle für den Schul- und Vereinssport wieder zur Verfügung steht. „Mitte November 2015 sah sich das Landratsamt als Unterbringungsbehörde auf Grund der erhöhten Zuweisungszahlen von Flüchtlingen dazu veranlasst, die Turnhalle des BSZ Pirna-Copitz als Asylbewerbernotunterkunft zu nutzen“, erklärt Landratssprecherin Annette Hörichs. Die Betreibung übernahm die Johanniter-Unfall-Hilfe. Die Turnhalle im BSZ ist aber eine Notunterkunft. Für alle war von Anfang an klar, dass dies nur eine vorübergehende Lösung darstellt und das Landratsamt gemeinsam mit Pirna nach Alternativen suchen musste, um schnell wieder eine geregelte Turnhallennutzung  zu sichern. Auch Bundestagsabgeordneter Dr. André Hahn  (Linke) hatte die lange Nutzung als Asylunterkunft moniert und kritisierte, dass der Landkreis die  von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben angebotenen Liegenschaften in Bad Schandau, Neurehefeld und Pirna abgelehnt hat. „Angesichts der ständigen Klagen, dass es immer komplizierter werde, die wachsende Zahl von Flüchtlingen unterzubringen  ist  das nur schwer verständlich“, so Hahn. Aber der Landkreis  hat  eine andere Lösung gemeinsam mit  Pirna  für Unterkünfte gefunden.  Pirna stellt dem Landratsamt eine Fläche zum Bau einer Traglufthalle mit kleinteiligen Wohneinheiten im Gewerbegebiet Copitz Nord zur Verfügung. „In der Halle können voraussichtlich ab April 300 Asylbewerber Unterkunft finden.  Mit der Traglufthalle werden dringend benötigte Kapazitäten für die Unterbringung von Asylbewerbern in Pirna geschaffen“, so  die Sprecherin. Parallel dazu wird auch die Jugendherberge in  Copitz wieder freigezogen. Insgesamt 100 Personen (Familien) leben seit November 2015 in der Einrichtung und werden jetzt in Wohnungen im Landkreis verteilt. Ende Februar läuft der Vertrag des Landkreises mit dem Jugendherbergswerk aus. Die jetzt wegfallenden 300 Plätze in den beiden Objekten sollen durch die Traglufthalle kompensiert werden, über die der Kreistag am 1. Februar beschließen Landrat Michael Geisler erwartet mit diesem Schritt gleichzeitig auch die volle Unterstützung der Kommunen  bei der Bereitstellung von Asylunterkünften. „Eines muss uns allen klar sein: ein dauerhaftes Abebben des Flüchtlingsstromes ist momentan nicht erkennbar. Um nicht wieder eine Turnhalle zu belegen, müssen die Kommunen  aktiv Unterkünfte zur Verfügung stellen.“          (caw)


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